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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0362
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Unser lieben Frauen Münster.

auf weisses Glas mit Schwarzlothmodellirung gezeichnet, die Haare,
Nimben, Gewandsäume etc. in Silber-Gelb hergestellt; der Hintergrund
ist durch blaues Hüttenglas mit Damascirung gebildet.

Die Fenster des Hoch-Chores, wie jene des Kapellenkranzes
enthalten sämmtlich Glasmalereien, jedoch füllen diese nicht, wie bei
den mittelalterlichen Fenstern im Langhaus die gesammte Fensterfläche
einschliesslich des Maasswerkes aus, sondern sie sind mehr nach Art
von Friesen und Medaillons in die Butzenscheibenverglasung eingesetzt.
Die Freude an Helle und Licht in den Innenräumen, welche in der
Renaissancezeit allmählich zu spärlicherer Verwendung der Glasmalerei
führte, machte sich eben schon damals geltend.

In neun von den viertheiligen Fenstern des Hoch-Chores ist
über dem Sturz ein fortlaufender Fries von sechsunddreissig Einzel-
figuren enthalten, meistens Heilige, welche wohl als Patrone der Stifter
aufzufassen sind.

Mit Ausnahme des zweiten und dritten Fensters der Nordseite,
bei welchen über den Figuren ornamentale Friese mit Fruchtschnüren
und Fratzenköpfen gebildet wurden, ist über jeder der Figuren der
Name auf einem breiten Bande angebracht, gewöhnlich auf weissem
Glase, bei dem zweiten Fenster der Südseite auf gelbem Glase.
Unter den Figuren folgen die Wappen der Stifter, theils kreisförmig,
theils in quadratischer Form angeordnet. In drei Felder des Sechseckes
sind grössere Wappen eingefügt, in der Mitte der Reichsadler,
in den Ecken die Wappen der österreichischen Länder, in dem Fenster
rechts das burgundische, links das spanisch-kastilische, alle drei umgeben
von der Kette des goldenen Vliesses. Diese drei mittleren
Fenster sind eine Stiftung des Kaisers Maximilian. Das beweist eine
Aufzeichnung in der Hüttenrechnung vom Jahre 1512, nach welcher dem
Glaser der Rest von 190 Gulden ausbezahlt w ird, »für des kaisers drei
fenster zu machen«. Ausserdem besagt ein Vermerk vom Jahre 151 1 :
»Noch für ein fenster in unserer Frauen kirchen, so ihnen ihre majestät
aus gnaden bewilligt hat, über die 100 gülden werth's schreiben, so
ihnen ihre majestät verordnet hat, noch baar 100 gülden.«

Auch die unter den Wappen befindlichen Inschriften deuten auf
diese kaiserliche Stiftung hin; sie lauten im mittleren Fenster:
Maxiniilianus dei gratia Romanorum imperator«, rechts: »Ferdinandus
dri gratia archidux Austrie dux Burgundie comes Tyrolis et Flandriae«,
links: »Karolus dei gratia Kastilie Leonis atque Granade rex archidux
Austrie«.

Wie die Inschriften besagen, stammen diese Hochchorfenster


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