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Unser lieben Frauen Münster.

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sämmtlich aus dem zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts, sie sind
also kurz nach der Vollendung des Chores eingesetzt worden.

Ueber die Verfertiger derselben heisst es an dem vierten Fenster
unter den Figuren auf hellem Purpurglase: »A. MD vnd XII uff Corp.
Xpi. do ward disse venster — alle hat gemacht meister Hans von Ropstein
der glaser m.« Zwei weitere Inschriften, welche man in den sechsziger
Jahren fand, besagen: »Dise venster wurden angefangen uff unser
Frowentag im august a. 1511 vnd sind vollendet alle die oben in dies
kor uff Maria Lichtmess a. 1513 — Gott sy lob. Dise arbeit ist an-
geffangen vnd uffgemacht durch meyster Hansen von Ropstein vnd
Jakob Wechelin vnd Dietrich Fladenbacher glasser«; ferner: »St. Wolfgang
anno dorn. 1510 uff ostern, do ward dis venster uffgericht«.

Sämmtliche Fenster, in denen prächtige Hüttengläser noch die
Haupttöne bilden, sind von ausgezeichneter Farbenwirkung.

Im Kapellenkranze sind der Zeit nach vier Gattungen von Glasfenstern
zu unterscheiden:

1. ganz neue Verglasungen bei den Eingängen auf der Süd- und
Nordseite.

2. Restaurirte Fenster, d. h. solche, welche herausgenommen, in
einer Lauge von der alten Zeichnung befreit und alsdann nach neuen
Grundsätzen übermalt wurden. Dabei fanden denn auch bei zersprungenen
und beschädigten Glasstücken Erneuerungen oder Ergänzungen
statt, so gut oder so schlecht dies bei den zur Verfügung stehenden
meistens gegossenen Gläsern möglich war. Dass diese Fenster nur
mehr noch das Schema ihres ursprünglichen Entwurfes zeigen, während
der ganze Reiz der Detaillirung, ebenso wie die glänzende Wirkung
des Colorits unwiderbringlich dahin ist, lässt ein Vergleich zwischen
den noch erhaltenen alten Fenstern und diesen »restaurirten« erkennen;

3. sind Copien vorhanden, deren Originale in der Schatzkammer
aufbewahrt werden und

4. endlich in vier Kapellen alte, noch unberührte Glasgemälde.
Die Fenster des Choruniganges sind in den zwanziger Jahren des

16. Jahrhunderts als Stiftungen angesehener Familien zur Ausführung
gekommen. Sie zeigen im Wesentlichen die gleiche technische Behandlung
wie die im Hochchore, nur ist ihre Compositum eine mannigfaltigere.
Ueber ihre Verfertiger ist uns nichts Bestimmtes bekannt, sie dürften
aber wohl auch aus den Kunstwerkstätten hervorgegangen sein, die
wir bei den Hochchorfenstern schon erwähnten, wenngleich die Entwürfe
verschiedenen Künstlern zugeschrieben werden müssen. —

Ein in der Domcustodie befindliches Verzeichniss lässt uns mit


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