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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0376
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Die Pfarrkirche St. Martin.

der den Minderen Brüdern nicht freundlich gesinnt war, die Weihe verweigerte
. Anfänglich stiessen sie überhaupt viel auf Widerstand und
zwar bei den Laien sowohl als auch bei der Geistlichkeit, die beständig
mit Missffunst und Eifersucht auf ihre erfolgreiche Thätigkeit herabblickte.
Papst Gregor IX., ein Gönner des Ordens, veranlasste jedoch den
Bischof nachdrücklich, die Kapelle der Barfüsser zu consecriren und
sorgte dafür, dass sie sich fortan ungehindert bewegen konnten. Durch
ihre eifrige seelsorgerische Thätigkeit und ihr bescheidenes Auftreten
machten sie sich beim Volke bald beliebt und gewannen überhaupt
Ansehen und Einfluss.

In der schnell aufblühenden Stadt mehrten sich auch rasch die
Insassen des Klosters. Sie entschlossen sich desshalb, innerhalb der
Ringmauern eine umfangreichere Klosterniederlassung zu gründen. Graf
Konrad L, der ihnen ebenfalls Freund und Förderer war, schenkte ihnen
die alte St. Martinskapelle, deren Patronat ihm zustand, sammt vier
Hofstätten an der Stelle des heutigen Franziskanerplatzes, zur Errichtung
eines ihren Bedürfnissen entsprechenden Klostergebäudes*).

Als die genannte Kapelle für die Zahl der Ordensleute und den
Zudrang des Volkes nicht mehr genügte, ersetzten sie dieselbe durch
einen Neubau, welcher den Raum des heutigen Chores umfasste. Graf
Konrad wandte ihnen wiederum sein lebhaftes Interesse und seine
Unterstützung zu, indem er ihnen im Jahre 1262 durch eine noch
erhaltene Urkunde Haus und Hofraithe der Frau Mechtild Machterin
als Bauplatz vergabte. In diese Zeit fällt auch die Erbauung des Kreuzganges
, von dem nur noch der Ostflügel vorhanden ist. Die Brüder
entfalteten von jetzt an eine rege Bauthätigkeit.

Wesentliche Förderung erhielt der Klosterbau durch Papst
Innocenz IV. und durch dessen Kardinallegaten Hugo. Auch seine Nachfolger
Alexander IV., Clemens IV. und Gregor X. munterten durch
Verleihung von Ablässen das gläubige Volk zur Beihilfe am Baue auf.
Ebenso thaten dies die Bischöfe von Trient und andere in den Jahren
1253—1273. So wurden denn den Mönchen zahlreiche Schenkungen
zugewandt, welche sie in den Stand setzten, der wachsenden Zahl
der Ordensmitglieder entsprechend, ihren Besitz noch durch neue
Grundstückserwerbungen zu vermehren und zwar in solchem Maasse,
dass der Rath weiteren Ankäufen der Minderen Brüder Einhalt zu thun
genöthigt war.

♦) Bei der Restauration des Chores der heutigen Kirche haben sich Fragmente eines romanischen
Gesimses vorgefunden, die als Mauersteine in den Umfassungswänden verwendet waren , zweifellos
Reste der ehemaligen St. Martinskapclle.


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