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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0382
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Die Pfarrkirche St. Martin.

eine im Mittelalter seltene Erscheinung. Andeutungen von ehemals
vorhandenen Fenstern finden sich nicht vor und die Decke der Seitenschiffe
kann nicht tiefer gelegen haben, so dass anzunehmen ist, dass
die Fenster ursprünglich nur als gekuppelte Blendnischen gedacht waren.

Ende der 70er Jahre wurde, wie oben bereits angedeutet, durch
den Bauinspector F. B a e r der zopfige Innenbau beseitigt, um die Schiffe
mit cassettirten Holzdecken zu versehen, die in ihrer Zeichnung und
farbigen Bemalung einen wohlthuenden Eindruck gewähren. Nur möchte
man wünschen, dass ihre Form etwas strenger behandelt wäre.
Ursprünglich waren nur flache Holzdecken vorhanden, von welchen
bemalte Reste bei einer früheren Restauration vorgefunden worden
sein sollen.

Der im Jahre 1892 und 93 durch den genannten Bauinspector Baer
und durch den erzbischöflichen Baudirector Meckel zur Ausführung
gekommene Thurm erhebt sich 60 m hoch bei der südlichen Chorecke
hinter dem Seitenschiff. Ehedem besass die Kirche nur einen bescheidenen
Dachreiter mit zwei Glöckchen. Ein Thurmgebäude war daher für die
weitausgedehnte Pfarrgemeinde Bedürfniss. Die Grundform des Thurmes
bildet ein Quadrat, dessen Seiten 6,30 m lang sind. Aeusserlich sind
vier Stockwerke ausgesprochen, während das Innere sich in sechs
Geschosse theilt. Im fünften Stockwerk liegt ein mit Beton ausgefülltes
Gebälk, welches die darunter liegenden Geschosse vor den Einflüssen
der Witterung schützt und zugleich die oberen gegen Feuersgefahr
abschliesst. Das oberste Geschoss über der Höhe des Langhausfirstes
enthält den in Eisen construirten Glockenstuhl, 26,60 m über dem
äusseren Boden, mit sechs von Glockengiesser Cousard in Colmar
gelieferten Glocken, deren Aufhängung nach seinem eigenen System
bewerkstelligt ist. Die Glocken haben zusammen ein Gewicht von
6000 Kilo. Die Mauerstärke beträgt unten 1,40 m und oben, über dem
Glockenstuhl 1,13 m. Der Thurm ist in seinem Unterbau einfach
gelullten, nach oben aber reicher gegliedert. Er schliesst mit vier
geschweiften Giebeln ab, über denen der circa 26 m hohe Helm beginnt.
Unter den Giebelkanten zieht sieh ein reich gegliederter Bogenfries
her und in jedem (".ieheldreieck öffnet sich ein dreitheiliges Fenster.
Der Helm hat einen achteckigen Querschnitt, ist mit Bleitafeln gedeckt
und wird durch eine Laterne unterbrochen und belebt. Er endigt in
einem kupfervergoldeten Knopf mit schmiedeisernem Kreuz und Wetterhahn
. Die Verbindung der einzelnen Stockwerke, wie auch der Aufgang
zum Dachhoden, sind im Innern des Thurmes durch eine hölzerne
Treppe vermittelt. Architectonisch ist der Thurm in den Formen der


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