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Die evangelische Ludwigs-Kirche.
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In die Wände wie in den Bodenbelag des Chores waren zahlreiche
Grabplatten und Gedenksteine eingefügt, welche die Ruhestätten
der Aebte, fürstlicher Personen und besonderer Woblthäter
bezeichneten.
Im Jahre 1310 Hess Ritter Bruno von Hornberg eine Kapelle im
•rothischen Stil, getrennt von der Kirche, aufführen, welche bis heute
erhalten geblieben ist und noch vor einigen Jahren restaurirt wurde.
Bald nachdem die zähringischen Stammlande unter dem jetzigen
grossherzoglichen Hause vereinigt worden waren, erwies sich die
Gründung einer evangelischen Pfarrei in der Hauptstadt des ehemaligen
Vorderösterreich als nöthig. Im Jahre 1806 übergab Grossherzog Karl
Friedrich der
evangelischen
Gemeinde die
Kirche des
Allerheiligenstiftes
in der
Pfaffengasse;
diese zeigte
sich aber schon
bald als zu
klein.
Als nun
im Jahre 1821
das Krzbisthum
Freiburg errichtet
wurde,
beschloss die
Cacabi -Airt&« »ob S^fmw&iwk
Bürgerschaft,
ihre Dankbarkeit
durch Stiftung
einesDenk-
mals für den
Grossherzog
Ludwig an den
Tag zu legen.
Der hierfür gesammelte
Betrag
von 15,000
Gulden wurde
jedoch auf
Wunsch des
Grossherzogs
als Grundstock
zur Erbauun<r
einer würdigen evangelischen Kirche bestimmt.
Gerade um jene Zeit sollte nun die Kirche der Abtei Tennenbach
abgebrochen und als Baumaterial verwendet werden. Da fasste Grossherzog
Ludwig den Beschluss, die Ueberreste der dort beerdigten
Ahnen aus dem markgräflich hachbergischen Hause, sowie jene des
Grafen E<xeno als Stammvaters der Grafen von Freiburg- und der
Fürsten von Fürstenberg in das Münster zu Freiburg verbringen, die
Kirche selbst aber in diese Stadt versetzen und sie dem evangelischen
Gottesdienste überweisen zu lassen. Die Uebertragung der Beerdigten
in die ehemalige Oelbergkapelle des Münsters ging am 10. December 1829
mit entsprechender Feierlichkeit vor sich.
Schon am Ludwigstage, dem 25. August desselben Jahres hatte
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