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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0406
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Die Universitäts-Kirche.

von 800 fl., die Restaurirung erfolgte jedoch nicht. Im Jahre 1820 ging
man nochmals mit dem Gedanken um, die Kirche zu einer Bibliothek
einzurichten; gleichzeitig aber erfolgte eine Anfrage des Grossh. Kreis-
directoriums, ob die Kirche verkauft oder zur Benutzung für die hiesige
evangelische Gemeinde überlassen werden solle. Endlich schritt man
im Jahre 1826 zu den Wiederherstellungsarbeiten, für welche die Mittel
durch freiwillige Beiträge aufgebracht wurden. Nachdem die Kirche
dreizehn Jahre lang profanen Zwecken gedient hatte oder geschlossen
gewesen war, wurde am 5. November 1826 zum erstenmal wieder
Gottesdienst darin gehalten. Am 21. October 1827 aber fand hier
sogar in Gegenwart des Landesherrn die Consecration des ersten Erz-
bischofs von Freiburg statt, aus welchem Anlasse auch der Apostelchor
hergestellt wurde, ein östlicherseits loggienartig in Stockhöhe an
den Chor der Kirche angebauter Raum, der seine Benennung davon
erhielt, dass hier die Apostelbilder aufgehängt waren, welche jetzt an
den Wänden des Langhauses angebracht sind.

Von 1827 an wurde die Kirche wieder ihrer Bestimmung gemäss
für den academischen und Gymnasialgottesdienst verwendet, vom
25. October 1857 bis Ostern 1873 auch für den Militärgottesdienst und von
1857 —1875 für den Gottesdienst des erzbischöflichen Knabenseminars
benützt. Im Jahre 1873 wurde sie nebst Inventar den Altkatholiken
der Gemeinde Freiburg unentgeltlich zur Benutzung überlassen, jedoch
dient sie seit dem Juni 1894 wieder dem römisch-katholischen Gottesdienste
für Universitätsangehörige.

Die Anlage ist im Grundgedanken nach der von Vignola in Rom
erbauten Kirche del Gesü durchgeführt, welche für eine Reihe von
Kirchen der Jesuiten das Vorbild war. Das aus drei je 15 m breiten
Jochen gebildete Langhaus ist mit einem 11,40 m weit gesprengten, durch
Gurtbögen verstärkten Tonnengewölbe überdeckt. Zu beiden Seiten
des Langhauses sind je drei Kapellen von 2,85 m Tiefe angelegt, welche
mit Kreuzgewölben überspannt sind. Ueber den beiden Kapellenreihen
sind Emporen aufgeführt; diese werden, entsprechend den Kapellenbreiten
, von senkrecht zur Langhausachse angeordneten Tonnengewölben
überdeckt, welche lünettenartig das Tonnengewölbe des
mittleren Langhauses unterbrechen. Der Chor setzt sich in der Breite
des Langhauses 6,98 m lang fort und endigt als halbkreisförmige Nische,
über welche ein unmittelbar an das Tonnengewölbe des Langhauses
anschliessendes Kuppelgewölbe gespannt ist. Die Gewölbe haben durchweg
eine Stärke von einem halben Stein. Ihre Felder sind mit reicher
Stuckverzierung geschmückt, während die Wände durch eine mannig-


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