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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0428
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Die Herz-Jesu-Kirche im Stühlinger.

Lichtgaden konnte daher mit hohen und breiten Hochschiffsfenstern
versehen werden. Der Boden der Orgelempore liegt 8 m über dem
Kirchenboden. Das Hochschiffsgewölbe wird durch eine doppelte Strebebogenanlage
, eine unter und eine über dem Seitenschiffdach, gegen die
äusseren Pfeiler abgestützt. Das Dach ist im Bindersystem mit doppeltem
Hängewerk construirt.

Die Thurmfacade zeigt bei genauer Beobachtung der oberen Thurmstockwerke
, vom Dachgesims des Hochschiffes aufwärts, Abwechselungen
in der architectonischen Ausbildung der jeweiligen Stockwerke. Diese
Abwechselung ist bei allen Thurmseiten so durchgebildet, dass man
stets zwei oder drei der verschieden gebildeten Seiten zugleich sieht.
Auch bei anderen Bautheilen, wie bei den Querschiffgiebelseiten u. dergl.
ist diese Abwechselung in der architectonischen Ausbildung durchgeführt
, nicht minder allenthalben im Detail und Ornament, wie man
das bei mittelalterlichen Kirchen, namentlich bei solchen aus der
Uebergangszeit, bekanntermassen fast ausnahmslos antrifft.

Der Stil der Kirche ist der rheinischen Uebergangszeit entnommen
mit einem starken Schritt einzelner Bautheile, namentlich des Hochchores
, in die entwickeltere Gothik. Man hat mit zweifelhaftem Rechte
geglaubt, des nahen Münsterthurmes halber für diese Kirche den
romanischen oder spätromanischen Stil wählen und dem Architecten
vorschreiben zu müssen, dessen Handschrift die gothische ist, die er
denn in der Detailausbildung des Bauwerkes selbstverständlich auch
nicht verleugnen konnte.

Das Material ist Sandbruchstein für das Mauerwerk, Wertheimer
Mainsandstein für die Hausteinarbeit, Backstein, zum Theil rheinische
Tuffsteine, für die Gewölbe und rothe Flachziegel, zum Theil farbig
glasirt, für die Dachdeckung, welche in Doppeldeckung auf hölzerner
Dachconstruction aufliegen. Der innere Bodenbelag besteht aus reliefir-
ten Thonniesen nach mittelalterlichen Mustern, wie solche von einigen
Thonwaarenfabriken neuerdings angefertigt worden.

Die Behandlung der Facaden ist Hellputz auf den Wandfiächen
mit rother Sandsteineinfassung; in gleicher Weise ist vorläufig bis zur
farbigen Ausmalung auch das Innere behandelt, dem die schönen Glasfenster
jedoch schon jetzt einen wirksamen Schmuck verleihen.

Die Fenster des Lichtgadens und der Sakristei sind mit musivischer
Bleiverglasung in Antikglas, alle übrigen mit Glasmalereien versehen,
von denen die grossen Chorfenster mit den fünfzehn Rosenkranzgeheimnissen
, die Rosen der Querschiffe und des Hauptgiebels der
Ostfront mit den Darstellungen der Apostelbilder, der sieben Sakramente


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