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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0441
DIE ALTEN FRIEDHÖFE.

Von Fr. Kempf.

Es ist oftmals, noch zuletzt in besonders ansprechender Weise
von einem unserer beliebtesten Volksschriftsteller*), als eine fromme
und bedeutungsreiche Sitte unserer Vorfahren bezeichnet worden, ihren
Todten, wo nicht innerhalb der geweihten Mauern selbst, so doch
gewissermassen im Schatten des Gotteshauses die letzte Ruhestätte zu
gewähren. Diesem ehrwürdigen Brauche gemäss befand sich auch in
Freiburg die früheste Begräbnissstätte in der Umgebung der Hauptkirche
, auf dem heutigen Münsterplatze, der in den Urkunden zumeist
der »kilchhof« schlechthin genannt wird. Der Gottesacker war von
einer mannshohen Mauer umgeben, die im Volksmunde den Namen
»Esel« trug und zwar desshalb, weil auf ihr am Palmsonntage zur
Erinnerung an den Einzug des Herrn in Jerusaleum ein hölzerner, mit
Rollen versehener Esel herumgeführt wurde, auf dem gegen ein kleines
Entgelt die Jugend reiten durfte. An die Aussenseiten dieser Mauer
waren Verkaufshallen, die sogen. Kronlauben und Kornlauben, angelehnt,
jene auf der Südseite, diese auf der Nordseite. Innerhalb dieser
Umfriedigung, die im Jahre 1780 niedergelegt wurde, befand sich eine
Kapelle, ein Beinhaus, sowie ein Thürmchen aus spätgothischer Zeit,
in welchem die Bäckerzunft zur Erinnerung an die im Kampfe gegen
die Grafen jrefallenen Bürger ein immerwährendes Licht unterhielt.
Ausserdem stand hier, gegenüber dem Wirthshause zur Schnecke, dem
jetzigen Rheinischen Hof, das grosse Crucifix, das im Januar 1786 auf

*) Heinr. Hansjakob, Im Paradies, S. 244.


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