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Das Rathhaus und die alte Universität.
dass man ebenen Fusses in den Rathshof gehen möge und »etwas rechtschaffenes
bauen, nit pletzwerkh (Flickwerk) machen.« Die Bauherren
sollten sich nach einem tüchtigen Werkmeister umsehen, den Bau »stattlich
berathschlagen«, die Gewinnung der Baumaterialien jetzt schon in's
Auge fassen und namentlich wegen Benützung der Steingrube am
Schlierberg fremde, unparteiische Steinbrecher hören.
Bei dieser Gelegenheit also erfahren wir zum ersten Male, dass
das ältere Rathhaus aus drei verschiedenen Gebäuden bestand und
aus einem späteren Rathsprotokoll von 1553, dass das untere Stockwerk
ebener Erde gewölbt war. Kellerräume befanden sich unter
diesem Theile des Rathhauses nicht.
Mit dem Entwurf des Bauplanes wurden ausser den Bauherren,
Dietrich Neb und Hans Burger beauftragt. Weil aber Letzterer wenig
Eifer in der Sache zeigte, blieb Neb schliesslich Alles überlassen.
Anfänglich war beabsichtigt, die beiden Feuermauern stehen zu
lassen. Da jedoch bei dem Versuche, unter der früheren Gerichtsstube
im südlichen Theile Keiler zu graben, der eine Giebel einzustürzen
drohte, wurde ein ganz neuer Bauplan entworfen und dabei zugleich die
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