Freiburger historische Bestände - digital

Die Kreispflege-Anstalt.

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Die Gesammtkosten für Erbauung der jetzigen Anstalt belaufen
sich sammt Platz und innerer Einrichtung auf 628,000 Mk., somit auf
rund 1000 Mk. für den Kopf.

Von besonderem Interesse dürften auch die financiellen Verhältnisse
des Betriebes sein. Seit vielen Jahren stellen sich die Verpflegungs-
kosten für den Kopf und Tag auf nur 33—35 Pfg.; hierunter sind nicht
nur die Nahrungs- und Genussmittel, sondern auch Kleidung, Heizung,
Reinigung, Beleuchtung, Heilmittel, die Erhaltung aller Geräthe, Wasser
und endlich auch die Verwaltung der Seelsorge mit einbegriffen. Werden
die Gesammtausgaben für die Verwaltung mit Verzinsung und Amortisation
der ganzen Anlage nach Abzug der Wirthschaftseinnahmen berechnet
, so stellt sich der tägliche Gesammtaufwand für einen Pflegling
auf nur 56 Pfg., ein Satz, der gewiss kaum von einer ähnlichen Anstalt
erreicht werden dürfte.

Der erste Theil der Anlage, die zwei vorderen Pavillons, der
Küchenbau und das Kesselhaus wurden im Jahre 1876—77 nach den
Plänen des verstorbenen Bauinspectors Frank erbaut; die zwei hinteren
Pavillons nach den Plänen des Architecten Fr. PI och im Jahre 1885
und 1888.

Die Anstalt steht von Anfang an unter der Leitung des Medicinal-
raths Dr. Eschbacher, welchem auch die Anordnung der einzelnen
Bauten und die erste Planlegung im Auftrage des Kreis-Ausschusses
übertragen war.