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Die Kunst- und Festhalle.
Zwecken für die Occupationsarmee als Magazin und Kaserne zu verwenden
. Nach Wiederherstellung der Ordnung konnte endlich (1852)
auch an die Vollendung des Baues gedacht werden; doch fanden sich
hierzu private Mittel
nicht mehr vor, so
dass die Beurbar-
ung die Aufgabe
des Ausbaues in
die Hand nehmen
musste, zumal die
Halle schon fast
eine neue Ruine
geworden war. Hier
war es denn besonders
der Altgemeinderath
H.
Pyhrr, der sich sehr
warm der Sache
anaahm, so dass
1853 weiter gebaut
werden und 1854
die feierliche Eröffnung
der Halle
stattfinden konnte.
Seither begrüsst
die stolze Bas;lika
Kinheimische und
Fremde bei jedem
festlichen Anlasse
in ihren Räumen.
Gleichwohl wurde
immer und immer
weitergebaut, ver-
Kunst- und Festhalle (Grutulriss).
schönert, verbessert
und erweitert, da
sich die Halle für
die verschiedenen
Zwecke nicht
immer als ganz geeignet
erwies. Insbesondere
gaben
hierzu Anlass die
beiden oberrheinischen
Industrie-
und Gewerbeaus-
stellungen vom
Jahre 1872 und von
1887, für welche
bedeutende An-
und Umbauten vorgenommen
werden
mussten. Die letzteren
, von dem verstorbenen
Stadtbaumeister
M ü 11 e r
geleitet, umfassten
auch die Anlage
von Centrai-Luft-
undDampfheizung,
die Einlage einer
Zwischendecke,
den Anbau von
Sälen und kleinen
Zimmern, Garderoben, Treppen und Aborten. Es wurden hierfür wohl
über 200,000 Mark im Ganzen ausgegeben.
Die Halle dient jetzt zu allen möglichen Veranstaltungen: Versammlungen
, Concerten, Bällen, Gesangs- und Musikfesten. Sie vermag
bei solchen Anlässen gegen 5000 Personen zu fassen.
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