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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0646
604 Die Pflege der bildenden Kunst in der Gegenwart.

Den ersten bedeutenden Schritt zu einer neuen Entwicklung der
monumentalen Bildnerei in Freiburg hat der aus Tirol eingewanderte
Alois Knittel (-j- 1875) gethan. Ihm verdankt unsere Stadt unter Anderem
die Standbilder des Berthold Schwarz und Herzog Albrecht's IV., die
Grabmäler des designirten Erzbischofs Wanker und des Paters Rossmann,
das Relief des barmherzigen Samariters am Mutterhause in der Zähringerstrasse
, sowie die Kolossalfiguren am Giebel der Oberrealschule. Von
seinem talentvollen, jetzt in Metz ansässigen Sohne rühren u. A. die lebens-
grossen Statuen der Erzbischöfe Orbin und von Kübel im Münster her.

Unter den hier noch lebenden Bildhauern möge in erster Reihe
Julius Seitz genannt werden. Der Künstler begann seine Studien in
München; während eines längeren Aufenthaltes in Rom schuf er
die Grabmäler des Fürsten Lychnowski, des vatikanischen Archivars
Augustin Theiner, eine Statue des hl. Thomas von Aquino, die Porträtstatue
des Erzbischofs Hermann von Vicari im Münster u. A. m. Seitdem
er sich in Freiburg niedergelassen hat, sind besonders zahlreiche Grabdenkmäler
aus seiner Werkstatt hervorgegangen, doch hat er auch den
Facadenschmuck der Kirchen in Eberbach, des Klosters zum hl. Grabe
in Baden-Baden u. s. w. ausgeführt.

Viele Grabmäler, aber auch figürliche Arbeiten für auswärtige
Kirchen hat W. Walliser geliefert, während J. Dettlinger sich mit
gutem Verständnisse in die kirchliche Plastik des Mittelalters hineinfindet.

Um das Bild der modernen Kunstthätigkeit in unserer Stadt zu
vervollständigen, nennen wir noch die Maler K. Schuster, der mit
besonderem Erfolge die Architecturmalerei betreibt, Fritz Kohlund, dem
wir eine Reihe von Genrebildern und Porträts verdanken, C. Spitz,
H. Dischler und L. Zorn, welche sämmtlich auf dem Gebiete der Landschaftsmalerei
Treffliches leisten, J. Schultis, der kirchliche Gemälde
und Porträts ausführt, endlich die Blumenmalerinnen Denk-Bonzelius
und Frida Roman. 1

Und soll schliesslich auch noch des Kunstgewerbes gedacht
werden, so verdienen die beiden Werkstätten für kirchliche Kunst von
W. Feurstein und von K. Kuenz Erwähnung, aus denen eine grosse
Reihe von werthvollen Metallarbeiten hervorgegangen ist.

Wie überaus reich und mannigfaltig aber vollends die Architectur
des vornehmeren Privatbaues in unserer Stadt sich entwickelt hat,
lässt sich am deutlichsten aus den zahlreichen Abbildungen erkennen,
welche dieses Werk würdig beschliessen.


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