Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 201
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FE SSLER.

FESSLER. 201

bei dem Grafen Schönaich
in WallisfurtIi_ leiteten meine
Aufmerksamkeit auf
mich selbst zurück , die
mich einigermafnen für das
schöne Lehen empfänglich
machte, welches mir der
jetzt regierende Fürst von
Carolath , als edler Mann,
an sr irrem humanen Hofe
gewährte. Ich sage: einigermaßen
; denn, wenn ich
heute au f die darin a HgeForm
meines ganzen Wesens zurückblicke
, mufs ich die
Geduld bewundern, mit
der man daselbst meine harte
und Nichts weniger als
gefällige Originalität zu
ertragen wufste. — In
meiner innigem Anschlies-
surig an Fischer 3 Heinrich
und Frommann bildete sich
in mir das Ideal der Freundschaft
; hei rneirfen schriftstellerischen
Arbeiten ent>
rückte eine idealische Welt
die wirkliche meinen Rücken
; bei meinem Stu'dio
Vier kritischen Philosophie
entwickelten sich in mir
eile strengen Federungen
an Menschen; undich ward
wieder Jedem zur Last und
zur Qual, den ich entweder
* nicht Freund nennen,
oder dem ich keinen Platz
in meiner idealischen Welt
einräumen, oder in dem ich
meine Foderungen nicht
xealisirt finden konnte."

„Am 6ten Mai 1796 kam
ich nach Berlin, Der Druck

meiner ökonomischen Lage
weckte in mir den von
meinen frühesten Lebensjahren
an unterdrückten
xui d - e rst i ckt e n Trieb zur
G-eschcfftigkeit mit Gewalt:
aber, Ni cm an d k o n n t e od er
wollte mich brauchen. Ich
stiftete daher Mittwochs-
u n d Humanitätsges elhc h a f-
ten; und weil diese mich;
nicht genug beschäftigten,
war mir die Auifoderung
zur Reformation der Loge
Jiojale York zur Freund-
schaß willkommen, Dieser
Standpunct war f ür niicH
ungemein lehrreich. Er
trug das Meiste dazu hei,
meine Fodeningen an die
Menschen anfänglich herunterzustimmen
und dann
völlig aufzugeben , und
lehrte mich die Kunst, in
tueiner idealischen Weit zu
Uhen und in der wirklichen
tu handeln, wie unter den
gegebenen Umständen gehandelt
werden tkarm. Auf
diesem Standpuncte erweiterten
sich meine Ansichten
von der Welt, von Men*
sehen und von mir selbst in
einem Jahre mehr, als in
allen vorhergegangenen Fe*
rioden meines Seynszusammen
genommen.u

„Wenn ich nun am Abende
meines Lebens den Um*-
fang meiner Kräfte und ihre
Tendenz überschaue, S0
finde ich, dafs ich weder
zum Gelehrte», noch zum


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