Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 340
(PDF, 112 MB)
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340 GEHEIMNISSE

überstralt durch, die durchgängig
äffentl* Thätigkeit der wahren
besseren Reformatoren, welche
ohne die von den päpstlichen
Argus Wächtern so oft ver*
eiteiten und auch im gl Schlichen
Fall immer mit Trug werk
beilechten Machinationen und
Operationen geheimer Verbindungen
die gröfsere Hälfte des
Gebäudes niederwarfen, ^dessen
Grundfels durch die Zeit und
zu langes Besitzen in Sand zerrieben
war I "

Die Reformation Luther'3
hat zuerst das Signal gegeben,
dafs die Menschheit soweit endlich
auf iliTen geistigen Stufen
emporgestiegen sey, um zur
Verbreitung des Wahr hei dichter
und seiner Aufklärung nicht
mehr der List und Gewaltmittel
geheimer Verbindungen, zu bedürfen
. Daher schienen schon
seit langer Zeit , mehre neuere*
Geheimbunde mit dem Geiste
der Zeit im Widerspruch zu
stehen. Geheimheit verhrüder-
ter Gesellschaften in der Mitte
civilhirter Staaten läfst sich nur
unter zwei Bedingungen rechtfertigen
; entweder wenn sie
sich im Besitze hochwichtiger
?Wahrheiten und Ansichten befinden
, für deren öffentliche
Mittheilung ihr Volk oder Zeitalter
noch zu unreif ist ; oder
wenn sie gewisse, das Wohl
der Menschheit oder eines Volks
bezweckende Grundsätze und
Maximen nicht öffentlich äussern
, geschweige im bürgerl.
gesellschaftL Leben anwenden
dürfen. Diese beiden Bedingungen
aber, unter -dfnen, vorzüglich
eine völlig© Unverdächtigkeit
^ geheimer Gesellschaften.
möglich wird, Werden in un-
srem, soweit heraufgebildeten,
Zeitalter nicht mehr angetroffen
. Das Volk ist jetzt wahrlich
aufgeklärt genug, um für

GEHEIMNIS S.

etwanige höhere ^ Wahrheiten
und Grundsätze, diö aufser dtu
bisher bekannten noch mitge-
theilt werden könnten , «n,
pf an glich zu seyn. Die letzti
Bedingung aber# ist _ unauffindbar
in einer Zeit, in ^ welcher
selbst Fürsten und Regierungen
liberaler Gesinnung und dei
Stimme de* Öffentlichkeit, wie
dem Systeme wahrer Volksauf-
klärung und Staatenbeglückung,
immer mehr huldigen werden.
In -jedem Falle^mahnt die erfahrene
Stimme einer rnehrtausend-
3ährigen Geschichte "vor allem
geheimen Thun und Treiben in
ti efver sch 1 ei er t er G es ellschaft«
lichkeif. ««'

4) Am Sellinsse der Vorrede
zu der in der vorigen
Numer erwähnten Schrift
sagt Bx, Freiherr von TVede-
hind, der sieb auch in seinen
,,Baustücken, " Sammlung
iy über die Schädlichkeit
der Geheimnifskrä'rne-
rei in den oben S. 121 f. angeführten
Stellen so stark
geäufsert hat, S. XIII f.;
,,Wir leben in einer Zeit,
worin, zur Bekämpfung des
Bösen, die Liebe zum Oef-
fentliehen nich t genug befördert
werden kann, zumal
sich der Hang zum Gehet*-
?ne/i 7 zum Mystischen und,
in deren Gefolge, der Hang
zum PFunderbaren und Üeber*
natürlichen so kräftig äu-
fsert, dafs auch Iloman-
schreiber und Theaterdichter
/ als Söldner des Aberglaubens
,, wetteifern, um
dem bösen Dämon der Zeit
ein Opfer zu bringen." ~—


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