Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 353
(PDF, 112 MB)
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GEHEIMNISS.

Ansprüche darauf, 'nicht Geburt
, Bang, "Vermögen oder
Kenntnisse, womit wir in der
bürgerlichen Welt glänzen, —
nicht immer nutzei:.11'

,,Zu diestm schönen Geheimnisse
des Ordens führen drei
ktufen, die des Lehrlings , des
Gesellen und des Meisters, —- Die
lehr Hit gssi'ufe läfst ihren Inhaber
sehen j Was und wie da ge-
arheitet werde j sie zeigt ihm das
'Symbol der Main er ei: Salo-
w.ns '1 ernpel. Darin sind alle
Maurer thätig; und er mag's
versuchen, ans Dem, was er
sieht, das SyroboLdes Tempels
auszudeuten, und sich dem Lichte
zu nahen, was im Innern
leuchtet. Die Brüder beobachten
ihn, wie er sie, ob er für
das idealische'Leben, für ein
verwirklichtes göldncs Zeitalter
> passe ? ~ ob er sich als
Mensch und Bruder ansehe und
von sich, als Jtierntuhen, seine
bürgerlichen Verhältnisse ch-
* sondern könne? — ob er, sich
zu der Idee, dafs er sein eigner
Gesetzgeber seyn müsse, zu erheben
, im Stande s'ey, und ob
er vermöge, nicht blofs dem

fewalthabendrn Herrscher, son-
em dem erkannten Gesetz allein
, zu folgen ? "

„Hat er diese Federungen erfüllt
, an sich selbst den Menschen
allein achten und dem
blofsen Gesetze folgen gelernt,
so harret sein die zweite Stufe
der Prüfung ; er wird Gesell, —
Hier prüfen ihn die Brüder im
engern K>eise» ob er, auch in
Andern, in seinen SYTiibrüdern,
den Jüan sehen aufzufinden und
zu achten, wisse? und geben
ihm Gelegenheit, diese Scheidung
des Zu .fälligen vom Wesentlichen
richtig und ohne
.Trug vorzunehmen. Gesell
bleibt er, bis er gelernt hat,
Was er lernen sollte > bis er —

GEHEIMNISS. 353

in dem Hciligthume — nur
Menschen .sieht, und Menschen
achtet, und Menschin lieh/, im
Steine, wie in Lumpen, Dann,
emplängt er die Aieixterwcittc,
die er als vollendeter Maurer
verdiente; er wird nicht Meister
; er war3s schon. IVJa# er
nun ideali<iren, solange die
Vorsehung ihm, zu leben, vergönnt
! Neues lehrt man ihn.
nicht mehr; er hat das Schönste
gelernt; das goldne Zeitalter
, — sey's auch nur im Tempel
und unter Brüdern f — ver-
wirklichen* **

Für manchen Logenbruder
dürfte es nicht unnöthig
seyn, auf diese dichterische
Schilderung eine Warnung
des "Eva. Krausein den,,KU."'^
B. 2, Abth.l, S.22Ö, Note,
folgen zu lassen. —

,,Es ist sehr löblich, eine
yhiswahl besserer Alptischen seyn
und bilden zu wollen; wie viele
Logen von sich rühmen; nur
nnils man nicht behaupten, es
dann schon wirklich zu seyn,
wo der Anblick und die Erfahrung
gerade das Gegent/ieil ah
wirklich zeigt, und wo es, vermöge
des ganzen ZuStandes und
der irmern Verfassung des Bundes
, unmöglich ist, drr iVr.hr-
zahl der Mitglieder nach zu diesem
Ziele zu gelangen. Vielmehr
kommt man aunn in Gefahr
, sich selbst für einen Bessern
im Vergleiche mit Anderen
(<?. Matth. VII, 3 — 5, und
Luc. XV II l, io—-14 1) uu d sei -
ne Mitgenossen für solche Muser
wühlte, der Wahrheit zuwider
, zu halten, und m sein®
Selbsterkenntnifs • und wahr«
Besserung aus den Augmi zu
verlieren, oder wol g:;r den
Verdacht auf sich zu ziehen,

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