Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 70
(PDF, 183 MB)
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70 PARACELSUS

FARÄCELSUS.

„Mirabile Inüc homini, ut
nomen, ita ingenium fuit; no-
▼us quasi Iiterati orbis cometn,
novaror In theologia et philo-
icphia, ipse penitus illiterntus,
i, e. nulla scholastica doctrina
imbutus. Mira huic anixxn, sed
plane silvestiis, fertilitas; tot
nova peperit dograata, perpetua
Theologorum et Philosoph o-
xum ofFendicuku Magna tarnen
in ipso mentis vis fuit, magna
arcanorum »nturae cognitio ;
quo factum est, ut medicinarn
in novarn aliquam speciem
transfimderet. Gloriari tarnen
Germani hoc nomine posaunt.**

b) fn gleichem Sinne Dr.
Ztorinser in „dem Gesellschafter
" u. s. w. (herausg«
vom Prof. Gubitz ; Berlin in
4.) 1820, Blatt 28, S. 123:

9fParacel$u$ gehörte xu jenen
Sterblich welchen der

Genius der Menschheit durch
die rohe Persönlichkeit furchtbar
und dämonisch hervorbricht
* Obgleich man ihn oft
als einen genieinen Charlatan
verrufen hat: so ist seine aufser-
ordentliehe Erscheinung dennoch
von einem höhern Stand-
punete zu würdigen. Wie Luther
, über seine Zeit sich erhebend
, verbrannte er öffentlich
die Werke *4t>wennd*s und G<2-
lerCs und rifs mit erschütterndem
Muthe das tausendjährige
Lehrgebäude des Letztern ein.
Auf seinen Zügen durch den
giöfsten Theii Europas entdeckte
er zwar nicht, Was er suchte
, — den Stein der Weisen u.
eins Uj7itsersalmedicinf ~ aber
doch viele trefflicheHeilmittel,
wodurch er sich berühmt machte
. Eingeweiht in die Magie,
.A'lchemie und Astrologie seiner
Zeitf und Mystiker im höchsten
Grat de» umfafste er nichtsdestoweniger
«eine Wissenschaft
nach allgemeinem und
tiefer dringenden Ansichten und
that manchen hellen Bück in
das Wesen der verborgenen Natur
. Nur aus dem Übermaafse
seiner ungeregelten ruraft ist die
äufsere Rohheit, Anmafsung u.
eine AHes verhöhnende Pralerei
zu erklären, wodurch er sich
bei den Gesitteten seiner Zeit
verhafst machte. Da seine
Streitsucht und Unvertra
keit ihn an keinem Orte lange
verweilen liefs; so führte er
meist ein herumziehendes Leben
und nahm seinen Aufenfr«
halt am Liebsten in Schenken,
wo er nicht selten "mit den gemeinsten
Gesellen die Nacht
hindurch zechte. — Er war
der Erste, der in deutscher Sprache
" (zu Basel) ,,medicinische
Vorlesungen hielt."

Er lehrte unter andern,
dafs sich im Menschen 3
wesentliche Theile, von ihm
die drei grofsen Substanzen
benannt, fänden, und dafs
ein Jeder von diesen nach
"dem Tode, da sie getrennt
würden, dahin zurückkehre
, woher er gekommen sey.
So komme die Seele wieder
zu Gott, der sie gegeben
habe; &erX*eib, als der grobe
, dem Anscheine nach aus
Erde und Wasser zusammengesetzte
Theil, kehre
wieder zur Erde und verwese
darin; und der dritte
Theil, welchen er den yls-
tralgeist > oder Sternleib,
nannte, weil er dem Firm a-
menr.e gleich sey* und aus
den beiden ob eren Elementen
, Luft und Feuer, besteh
«, kehre auch wieder


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