Freiburger historische Bestände - digital

HO POLEN.

POLEN.

„Tn Erwägung des durch die
Bemühung des dazu abgeordneten
Baro?is von Hey hing abgeschlossenen
und. bestätigten
Concordats, und insbesondere
des VIten Artikels desselben;
sowie des Umiaufschreibens des
Grand Orient de France vom
17. Nov. 1731, worin der Grundsatz
ausgesprochen war: „ „von-
nunan Keine Logen weiter in
solchen Ländern zu stiften,
wo schon maurerische Behörden
existiren," " mit der besondern
Bemerkung: „ „ dafs
man die Loge: das vollkomme*
ne Stillschweigen, nur defshalb
zu einer maurerischen Behörde
erhoben habe, um desto
eher einen Grofsen Orient von
Polen errichten zu können,
sobald die Zahl der Logen
vollkommen seyn würde,*4'*
traten nun die Repräsentanten
der obgedachten Logen am 26.
Febr. 1734 zusammen, um den
Act der Errichtung eines grossen
Orients von Polen vorzubereiten
, und machten solchen,
„ „da sie schon vollzählig waren
,*' '* allen Logen bekannt;
worauf am 4« März die Installation
des Grofsen Orients wirklich
erfolgte. Der Act der Verbrüderung
" wurde unterzeichnet
und der zum Grofsmeister
gewählte Andreas Mocranowskiy
Woywode von Mazonien, am
igten installirt, auch am 19,
April von dieser Erhebung der
Provinzial-Mutterloge von Polen
und Lithauen den auswärtigen
Grofsen Orienten, insbesondere
dem englischen und
französischen, amtliche Nachricht
ertheilt."

„Noch in diesem Jahre wurden
vom Grofsen Oriente die
Logen: die Morgenrothe von
Carogrod, in Constantinopel,
die Unsterblichkeit, bei'm russischen
Militair in Niemirow

ode* Kiow, und Mars, in Po*
ton, bei'm Regimente der polnischen
Garde des Fürsten Ca-
lixtus Fonmski, (früher schon
durch die Grofse Loge: Catha-
rina zum Nordschild, eingesetzt,)
mit der Constitution versehen,
nicht weniger die Constitutionen
der Logen: die gekrönte
Standhaftigkeit, in Posen, die
vollkommene Einigkeit, in Wil-
na, das vollkommene Geheimnifsy
in Dubno, welche zugleich das
Patent einer Provinzial-Mutter-
loge erhielt, und endlich die
aufrichtige Freundschaft, in
Lemberg, bestätigt."

„Dieses glänzende Beginnen
des Grofsmeisterthums wurde
durch den Tod des Woywoden
Mocranowski wieder mit Trauer
bedeckt. Der eine deputirte
Grofsmeister, der zugleich die
Provinz Grofspolen repräsen-
tirte, Franz TVoyna, vertrat ihn ;
und am 26. Nov. 1784 war die
Trauer-Ceremonie für den verstorbenen
Grofsmeister, wobei
sein Bildnifs in der Loge aufgestellt
wurde, welches der König
von Polen, Stanislaus Au—
gustusy dem Grofsen Oriente
geschenkt hatte. Alle zu dem
Grofsen Oriente von Polen gehörigen
Logen betrauerten diesen
Verlust, der allgemein gefühlt
wurde.**

„Zu ebendieser Zeit erhielt
der Grofse Orient ein Umlauf- .
sehreiben von der philaletischen
Maurergesellschaft in Paris,'*
(s. den Artikel: Philaueten !)
„worin sie zu einer allgemeinen
Zusammenkunft am 15» Febr.
1785 auffoderte; und es wurden
hierzu Baron de Heyking
und Jean de Thoux de Salverte
ernannt."

„Am 27. Dec schritt man
zur Wahl der Grofsbeamten;
und die Wahl zum Grofsmeister
fiel auf den Grafen Felix Fotocki,