Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 119
(PDF, 183 MB)
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PORTUGAL.

PORTUGAL. 119

dies© Finsternisse begleiten
und, ihnen den rechten Weg
zujzeigen, wähnen. Der Wille
dieser Führer ist dort der Wille
des Fn'irsten und ihre Vorschrift
dem "Volke ein göttliches Gebot
. Diese Piloten durch das
ewige Dunkel, das dort herrscht,
haben nichts Angelegeneres, als
jeden Lichtstral, der dahin gebracht
werden möchte und sie
entbehrlich machen könnte, sogleich
auszulöschen. Dieses
Land ist JPortugal, das Paradies
der Mönche, der Sitz der Unwissenheit
und der Vorurtheile,
der Schauplatz des Aberglaubens
"und religiöser Mumme-
reien. Einige unserer Brüder
versuchten es, die Maurerei
dort einzuführen, den Samen
der Aufklärung auszustreuen,
einigen wifsbegierigen Portugiesen
die Fesseln abzunehmen,
mit Welchen Erziehung und
Fanatismus ihren Verstand befangen
haben, und sie zu ge*
wohnen, dafs sie von dem
Funken des Lichts, den der
aliweise Schöpfer in jeden
Menschen gelegt hat, selbst
Gebrauch machen.*4

In dem* nun folgenden
kurzen Auszüge wird erzählt
, wie zuerst MoiUon
und sodann, am 14. Marz
1743, Coustos auf hinterlistige
Art in die Klauen
jenes fürchterlichen Tribunals
gefallen; wie Letzterem
nach mehrwöchentlichem
Schmachten in einem
unterirdischen Kerker die
Hauptpüncte seiner angebr
liehen v erbrechen,

,,dafs er gegen die unfehlbare
päpstliche Bulle, welche die
Maurerei für eine Ketzerei
erkläre, gesündiget und als

Freimaurer der Gotteslästerung
, der Sodomie und anderer
Laster, (wie der Eid
der Verschwiegenheit, auf
den er sich in seinen Verhören
berufen, und die von ihm
eingestandene Entfernung der
Frauen von den Logen, überzeugend
bewiesen,) sich
schuldig gemacht, — dafs er
durch Einführung der Mau-
xerei in Portugal, dem ganzen
Königreiche ein Ärgernifs
gegeben und endlich* das Ge-
heimnifs des Ordens zu eröffnen
, hartnäckig verweigert
habe,"

von dem Fiskale vorgehalten
und aus den erwähnten
Gründen das heil. Gericht
aufgefodert worden, sich
aller der Zwangsmittel zu
bedienen, welche e,s in seiner
Gewalt habe, ium diesen
Verbrecher zum eignen
Geständnisse jener Läster-
thaten*zu bringen;* wiß er
hernach, in Folge des ihm
durch den Grofsinquisitor,
Cardinal Dacunha, bekannt
gemachten Ausspruchs " des
Gerichts, binnen drei Monaten
neunmal auf der Folterbank
die schauderhaftesten
Martern gelitten; wie
er nunmehr bei einem Öffentlichen
Anto da fe, wobei
er unter der grofsen Anzahl
anderer unschuldiger
Verbrecher seinen Freund
und Bruder Mouton erblickt,
das Urtheil vierjähriger
Galeerenstrafe vernommen;
(wogegen Mquton} weil D er-
■selbe bereits die Martern
der Folter ausgestanden, als


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