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PROBEN.
PROBEN. 135
chie 6 Jahre hindurch, den Orden
auf das Tiefste verwundete
.**]
Proben oder PiiXTFtrNGEN
(die), welche der Candidat
hei seiner Aufnahme bestehen
mufs, haben den Zweck,
nicht allein den Character
und die moralischen Kräfte
desselben auszuspähen, sondern
auch durch ihre symbolische
. Bedeutung einen
unauslöschlichen Eindruck
hei ihm zurückzulassen.
[Nach Bazot's „Manuel",
edit. 1819, p. 141, sind die
epreuves macormiqu.es ,pno-
yens rrvysterieux, pour con-,
naftre le caractere et les dispo-
sitiohs d'un, re'cipiendaireS*]
Die Franzosen, die auch in
ernsten Dingen so schwer
dem vorgeschriebenen Pfade
folgen können, haben
aus diesen Proben die ent-
w iirdigendsten Alfanzereien
gemacht und stellen auf
diese Weise denkenden Can-
clidaten gleich bei ihrem
Eintritt in die Brüderschaft
die Maurerei als ein Narrenspiel
dar. [S. darüber das
oben im Art.: Leüjoir, angeführte
Werk und die
zehnte planche desselben;
und vergl. d. Art.: Reisen !]
[Hier noch Einiges, was
sehr verdient, von den höhern
Logenbehörden beherzigt
zu werden, aus den
„KU.", B. 1, .Abth. 1, S.
152, Note 37, u. Abth. -.2,
S. ^31 f.! "™~~
„Tm ältesten Lehrlingsfragstücke
ist durchaus von keiner
Prüfung, am Wenigsten von gefährlichen
und schreckhaften
Proben, eine Spur. Wie könnte
Diefs auch? — da dergleichen
Proben und Prüfungen sich der
Antriebe von Furcht und Hoffnung
, dem Geiste der Masonei
und der Menschheit zuwider, be-.
dienen und insgesammt etwas
Schauspielhaftes haben, welches
die Reinheit und Ruhe de»
Eindrucks stört und mit der
reinen Symbolik (Lelirzeichen-
sp'rache) , sowie sie in dieser
Urkunde ausgesprochen ist,
durchaus nicht vereint werden
kann. Die, welche diese Liturgie
(Bundinnigung) einrichteten
, haben sich völlig rein
innerhalb des Gebietes derLelrr-
zeichen in Fragform (des Symbolisch
- Catechetischen) gehalten
und hierdurch mehr wahren
Kunstsinn bewährt, als Andere
, die reine Lehrzeichen und
dier Fragform mit frei-poetischen
, theatralischen und dra-
matischenZusätzen und Eildtäu-
s eher eien (Phantasm agorieen)
unverständig vermengen und
dadurch verderben und entkräften
. — Wenn ich mich liier
wider die unlauteren sogenannten
Prüfungen des Autnahm-
lings während der Aufnahme
erkläre: so will ich damit,
zweckniäfsige Prüfung desselben
in Hinsicht seines Erkennens
und seines Wirkens im
Leben (theoretische und practi-
sche Prüfungen) keineswegs
aus schliefsen ; vielmehr sind
diese für -eine reiner Menschlichkeit
gewidmete Gesellschaft
hinsichts aufzunehmender Erwachsener
durchaus wesentlich.
Nur ist dazu erföderlich, —
dafs sie mit offener Ehrlichkeit,
mit lauterer Liebe,- ohne allen
Hinterhalt^ ohne alle Lis^Yer*
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