Freiburger historische Bestände - digital

160 PUBLICITÄT.

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Illingen einzelner, heller sehender
Brüder in den Logen, sind
einzelne Reden, die in den Logen
vorgelesen, dann beklatscht,
dann irfs Archiv niedergelegt
und hiermit der Vergessenheit
übergeben werden, dazu hinreichend
? •— Ich zweifle sehr.
Gewifs! nur Publicität, dieser
immer treue Leitstern der Vernunft
, dieses wirksame Präservativ
" [Vorbauungmittel] »vor
[Aberglauben und • Schwärmerei^
wird'hier erspriefsliche Dienste
leisten. Diese Foderungen erfüllt
der vor einigen Jahren
herausgekommene „Freidenker
in der Maurerei*'. [S. unten
den Art.: Ragotzkyf] Möchte
der Verf. dieses schätzbaren
Buchs das vor einiger Zeit angekündigte
„Taschenbuch für
FMrer" [s.ebendaselbst!] „mit
seinen Beiträgen unterstützen I
oder möchte wenigstens auf
dem Herausgeber sein Geist
ruhen!" — — „Zwar dürfte
wol nicht jeder Maurer mit jenem
Buche zufrieden seyn und
jnufs es sich gestehn, dafs der
Verf. seinen Pinsel oft allzutief
in Galle taucht, wenn er die
Inconsequenzen unserer heutigen
Maurer rügt."--»Bei

alle Dem hat er doch zum vernünftigen
Selbstdenken und
zu schätzbaren Betrachtungen
durch dasselbe Anlafs gegeben;
und es war ja wol einmal für
einen grofsen Theil der Brüder
hohe Zeit, dafs sie aus ihrem
mechanischen Schlummer aufgeweckt
wurden. Kurz! wo
die Wahrheit ohne Anfechtung
bleibt, da erkaltet auch der Eifer
für dieselbe. Eine Sache,
die keinen Gegenstand zum
Nachdenken mehr darbietet,
verliert auch ganz gewifs nach
und nach alle Selbständigkeit;
und weitere Fortschritte sind
in derselben nicht mehr denkbar
; vielmehr ist sie ihrem gewissen
Verfall alsdann nahe.**

4) In einem gedruckten
Logenschreiben vom 24.
Juli 1821, dessen ganzer Inhalt
von dem freisinnigen
Geiste seines Verfassers
zeugt, wird erwähnt, dafs
einige Logen wegen der Öffentlichkeit
einer früher an-
g ek un digten m aur eris ch en
Zeitschrift Besorgnisse ge-
aufsert hätten; worauf es
weiter heifst:

Man ist jedoch nunmehr
gewifs überall darüber einverstanden
, dafs der Zweck und Geist
der Maurer ei kein Geheimnifs
ist und seyn soll, dafs vielmehr
durch unmännliches Geheimthun
die Maurer ei herab ge würdigt un d
dadurch mancher denkende und
gehaltvolle Mann abgehalten
wird, uns beizutreten, während
die Hoffnung, Geheimnisse
zu erfahren, oder die Neigung,
sich wenigstens mit Geheimnissen
zu brüsten, manche Neugierige
, Eitle und Schwache
an 1 o ckt, di e nicht im m er zei tig

fenug als solche erkannt wer-
en. Selbst das Müs trauen
mancher Staatsbehörden gegen
dieses Institut, und die strengen
Mafsregcln, die besonders
in unsrer so bewegten Zeit von
Mehren derselben dagegen ergriffen
werden, haben grofsen-
theils nur darin ihren Grund.
Wüfsten sie, dafs unser Reich
nicht von dieser Welt ist, —
dafs wir es mit dem Menschen
nur als Mensch, nicht aber mit
seinen Verhältnissen als Staatsbürger
, mit seiner Abkunft und
Herkunft, mit seinem Stand-
punet im bürgerlichen Leben,
noch mit andern zufälligen Dingen
, zu thnn haben, — dafs nur