Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 169
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Freimaurer-Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0193
PUBLICITÄT.

PUBLICITÄT. 1G9

allen seinen Tlieilen und mit allem
Zubehör ist es, wozu jeder
Freimaurer sich anheischig gemacht
hat, und was ihm zur
Pflicht gemacht worden ist.
Der Zweck, das Wesen oder das
Ziel derMauxerei kannhein Gegenstand
' der Geheimhaltung
seyn, da sie in Dem, was dem
Eingeweihten im Bunde eröffnet
und zu seiner Kenntnifs gebracht
wird, nirgends genannt
worden, noch ihm irgendwo
untersagt wird, Dasjenige, was
er selbst davon zu entdecken
vermag, offen zu legen. *)

„Die Ordensgesetze und die Geschichte
desselben, insoweit die
letztere nicht selbst einen Theil
des Rituals ausmacht und im
Rituale vorgetragen wird, können
ebenso wenig ein Gegenstand
der angelobten Verschwiegenheit
seyn; weil über die
letztere gar keine Mittheilung
erfolgt und die ersteren wenig-

oben B.l, S.34S, Sp.a!) versteht,
das lieifst, Wem der Inhalt derselben
nicht selbst ein Geheimnifs
ist, der wird vielleicht geneigt
seyn, ihrem Verfasser, der
Jahre lang sich bestrebt hat, die
Geschichte und den Zustand der
anz eil Brüderschaft aus ürkun-
en und Ritualen, und aus dem
"Umgänge mit den anerkannt un-
terrichtetsten Brüdern, kennen
zu lernen, auch eine Stimme
darüber zuzugestehen, ob die
FMrerbrüderschaft, aufser den
soeben angeführten Eigenthüm-
lichkeiten, auch noch ein Ge-
heimnifs habe, oder nicht. Dieser
Bruder hat aber offen der
Mitwelt und Nachwelt seinZeug-
nifs abgelegt, dafs Diefs nicht
der Fall sey. — Vergl. den Art. :
Geheimnifs!

*) Soll „der Zweck, das Wesen
oder das Ziel der Maurerei"
dargelegt werden können und
dürfen, so würde darausfolgen,
dafs das angebliche Geheimnifs
weder der Zweck, noch das Wesen
, noch das Ziel der Maurerei
sey. Wenn nun aber, wie Br.
Krause behauptet, gerade fieser
Zweck, dieses Wesen, dieses Ziel
alles Geheimhalten ausschliefst ?—

stens bei dem'feierlichen Acte,
wobei, das Geheimnifs zu bewahren
, versprochen werden,
xnufs, gar nicht vorkommen,
sondern es meistentheils dem
Eingeweihten selbst überlassen
bleibt, sich damit bekannt zu
machen. *) Soweit die Ge-

*) Das geschah aus dem ganz natürlichen
Grunde, weil die Logen
in Deutschland vor den Arbeiten
der Brüder Vogel, Bode,
Nicolai, Schröder, Fefslcr, Schneider
und Krause nichts Brauchbares
für die Geschichte der
Brüderschaft_ aufzuweisen hatten
. Das Meiste aber, was etwa
in neuem Ritualen und in sogenannten
Instructionlogen über
die Geschichte der Brüderschaft
vorkömmt, — (Was^ die alten
Rituale enthalten, ist in den
Kunsturkk. u von Krause zu
finden,) — Das haben die Urheber
dieser Dinge erst aus de'n
Arbeiten der genannten Brüder
entlehnt und haben daher gar
keine Befugnifs, auf eine verbindende
Weise fremdes Geisteseigen
thum zu einem Geheim-
ni.fs irgend einer Gesellschaft zu
machen. Wenn aber überhaupt,
wie Br. Gräveil zugibt, die Geschichte
der Brüderschaft erforscht
und bekannt gemacht
werden darf: .so kann auch
ein geschichtlicher Gegenstand
nicht defshalb weggelassen werden
, weil er in Ritualen > und
Liturgieen enthalten ist, insofern
er für die Geschichte als
wesentlich befunden wird. —
Man widerlege doch, wenn
man1s sich getraut, die vom Br.
Klauseln der Vorrede zur deutschen
Uebers. von Lawrie^s ^Geschichte
" u. s. w. für eine freisinnige
offenkundige masoni'
sehe Geschichtforschung aufgestellten
Gründe! ,

Vor einiger Zeit (s. oben B. 1,
S. 359, Sp. a!) wurde die Behauptungverfochten
, „nur die
Geschichte der Brüderschaft sey
ihr werthvolles Geheimnifs":
wo war aber gründliche Kennt-
nifs einer solclien Geschichte in
den Logen zu finden vor dem
Erscheinen jener Arbeiten^ gelehrter
geschichtforschender
Brüder? Diese wurden indefs
verkehrterweise des Verraths an
der Brüderschaft beschuldigt, -
die doch Das nicht hatte, sondern
erst von ihnen erhielt, was
diese Brüder verrathen haben


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0193