Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 227
(PDF, 183 MB)
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RITUAL.

RITUAL. 227

dieselben vollbringt» Symbole
hingegen sind äufsere Porme?i
zur Erweckung und Befestigung
verwandter Ideen, sey es, um
die Phantasie mit dem Erkennt-
nifsvermögen zu vermählen,
oder um Etwas anzudeuten,
das sicli durch die Sprache,in
mancherlei Beziehungen nicht
auf gleiche Weise erkennbar
machen läfst. Der Ursprung
alier Sprache ist zwar ebenfalls
symbolisch.: sobald aber mit
bestimmten Worten bestimmte
Begriffe, folglich auch mit der
Verbindung der ersteren bestimmte
Gedanken, verknüpft
werden und diese Bestimmtheit
gleichwol von der Subjectivi-
tät eines jeden Einzelnen abhängig
wird, verliert sie diesen
Gharacter insoweit. . Daher
kann man alsdann symbolisch
sprechen, oder auch«nicht.
Eben Diefs gilt'von jedem Mi-
tualn als einer Sprache durch
Handlungen. Wenn sich dsas^
-selbe dieser oder jener Symbole
bedient: so sind es nicht die
Symbole selbst, sondern die
Art und Weise ihrer Anwendung
, ihrer Darstellung, oder
ihrer Verbindung untereinander
, wodurch sie ein Bestandteil
des Rituals werden. Au-
fserdena sind und bleiben diese
Symbole blofs ein Zeichen für
das durch sie Bezeichnete und
können folglich in dieser Eigenschaft
in allen Fällen gebraucht
werden, wo es erlaubt
ist, das durch sie' Bezeichnete
erkennbar zu machen."

Dann S. 203* f.:

„Was auf dieser Welt äufser-
lich erkennbar und wirksam
seyn soll, mufs in körperlicher
Form erscheinen* Zwar ist
es nicht der Körper, welcher
wirkt, sondern der Geist, der
sich damit umgeben hat, um
durch ihn zu wirken : aber für

.dieses Daseyn und für die Geschichte
desselben sind Beide
ein unzertrennbares Ganzes.
Wie der Mensch nur als das
aus Seele und Leib Zusammengesetzte
gedacht werden kann
und Keins der beiden Letzteren
für sich einen Menschen aus-4
macht: so bildet auch nur die
Verbindung des Geistes der Freimaurerei
mit ihrer körperlichen
Umgebung den Freim&urerbund*
Es gibt daher keine Freimaurerei
aufser den Logen und aufsei
dem Rituale, das die körperliche
Hülle ihres Geistes'' ausmacht
, und an welchem defs-
wegen allein erkennbar ist, ob,
Was irgendwo sich so nennt,
auch den Namen des Ordens
mit -Recht führt. Wie es für
den Menschen, bei unendlicher
Verschiedenheit der Verhältnisse
der einzelnen Theile, einen
allgemeinen Typus'* [Musterbild
] „gibt und die Menschheit
demjenigen Geschöpfe nicht
beigemessen wird*,** das nicht
nach dieser MusterfoTm gebildet
ist: so können auch die
Logen in mancherlei * Stücken
ihres Rituals ' voneinander abweichen
, müssen" aber noth-
Wendigerweise die Grundform
des Ordens beibehalten, wenn
sie auf die Anerkennung als
" wahre Freimaurerlogen Anspruch
machen wollen. Dieser
Typus dürfte in der symbolischen
Darstellung der sittlichen
Wahrheiten durch ein Ritual
bestehen, dessen hauptsächliche
Bestandteile, mit Ausnahme
der Bibel, von der Handwerks-
maurerei entlehnt und durch die
Tradition sanctionirt worden
sind." Vgl. d. Art.: SrMBOxn l]

[In dem altenburger ^neuen
Journale für FMrei.", B.
1, IL 2, (1818) S. 188-206,
befindet sich eine gedan-

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