Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 231
(PDF, 183 MB)
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RITUAL.

RITUAL. 231

r

f,2) Man überlade die Maurerei
nicht mit Zierathen /"--

„Es bleibt für den maureri-
sehen Cultus, wie für den religiösen
, eine Hauptaufgabe,
die Hülle, welche den Geist
umgeben soll, niclit mit zu
vielem Schmucke, am Wenigsten
aber mit Flitterstaate, zu
behängen."

,,5) Ebenso wenig statte man
die Maurerei allzu dür ftig aus !
Wie aas Wahre im Einfachen:
so ist der einfache Schmuck
unstreitig die schönste Zierde
des Wahren; und je ungekün-
stelter, desto eindrucksvoller
wirkt die Darstellung desselben
auf reine Gemüther. Aber
man kann es auch in der Einfachheit
übertreiben,. " — —
„Mit der Annahme von Cexe-
nionien, welche der Geist, dem
sie gewidmet sind, gleichsam
selbst dictirt hat, geht das Wesen
der Maurerei nicht zu Grunde
. Etwas, woran er sich halten
, vermittelst dessen er gewisse
Vorstellungen, die sich
auf den Zweck der Maurerei
beziehen, beleben, erneuern
und immer mehr befestigen
könne, mufs dem Bruder gegeben
werden; und sowie der
Weise, diesem Etwas Ziel und
Maas zu setzen, versteht: so
sorgt er auch, dafs nicht bei
der Einführung oder Stiftung
der Gebräuche die billige Rücksicht
auf die sinnliche- Natur
des ■ Menschen vernachlässigt
werde.**

,,4) Da selbst das Unveränderlichste
, wie z. B. die Idee
der Gottheit, mit der zunehmenden
Cultur des Menschengeschlechtes
an Reinheit, Leben
und Interesse gewinnt; so
mufs auch der der Gottheit gewidmete
Cultus sich im Laufe
der Zeit veredeln^ und hieraus
gehet" von selbst für die Maurerei
die Regel hervor: der
maurerische Cultus schreite mit
dem Zeitalter fort / Es läfst sich
eschichtlich nachweisen, dafs
ie Maurer ei ursprünglich etwas
Anderes war, als jetzt.
Warum wollten wir daher
nicht darein willigen, dafs sich,
da fern nur die Urform derselben
nicht i/erletzt -wird, ihr Cultus
den Fortschritten, die man in
der königl. Kunst gethan hat,
gemäfs gestalte?—warum steif
über jene Urform halten und
jede, auch noch so zeitgemäfse
und zweckmäfsige, "Veränderung
des maurerischen Rituals verdammen
? Sowie der Mangel
an Berücksichtigung der Fortschritte
in der religiösen Bildung
dem kirchlichen Cultus
geschadet und die Vernachlässigung
des Zeitgemäfsen in
demselben eine nicht geringe
Anzahl aus unsern kirchlichen
Versammlungen verscheucht
hat: so gewifs mufs auch das
Zurückbleiben des maureri-,
sehen Cultus hinter dem Geiste
der Zeit das Interesse der Brüder
an den Logenarbeiten vermindern
." --,,Dieser Cultus
kann manches Zweckmäfsige
und Treffliche in sich aufnehmen
, das die Vorzeit entbehren
rnufste; und nur dann
verdiente das Neue Tadel, wenn
es der Erreichung des Zweckes
der Maurerei entgegen wäre.
Ehre dem Alterthümlicheii! und
Achtung den Manen unserer
Vorfahren, dafs sie uns das
Schöne, Wahre und Gute in
einem schmucklosen Gefäße
hinterliefsenl Wenn wir ihnen
aber schuldig sind, ihr Erbtheil
unversehrt zu bewajiren: so
wollen wir auch nicht verges?
sen, dafs sie uns in ihrem Testamente
nicht verboten haben,
das Beste, was die Zeit uns
bietet, zu ihrer Hinterlassen-


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