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232 HITÜAL.
RITUAL
Schaft hinzuzufügen. Nicht das bezeichne er die Idee, um deren
Hangen an dem alterthümlichen willen er eingeführt wird, un-
Guten ist Aberglaube, sondern gezwungen und leicht; er rege
das Hangen an demselben, weil nicht blofs die Einbildungkraft
es alt ist. Luther würde ge- auf, sondern erhebe auch das
waltig eifern, wenn er wieder- Herz und spreche das Gefühl
käme und auf unsern Altären wohlthätig an ; er rufe die Vornach
fast drei Jahrhunderten Stellungen, um welche es zu
noch seine unveränderte Agen- thun ist, mit Bestimmtheit her-
de fände. Sollten nicht aucli bei; er belebe zu Vorsatz und
die alcenglischen Maurer scheel That! u
sehen, wenn wir blofs und ein- ,.
zig den Fufstapfen ihres Rituals Hierzu verdient rorzug-
folgten, da doch Alles, was auf lieh Br. Krause's „Würdidas
Zeitalter wirken soll, un- gung der ganzen Entfaltung
willkührlich und oft wider des reinmasonischen Ge-
WiUen, den Emnuls des Zeit- ^ , ■%
alters • erfährt und erfahren trauchthumes" ™ <^a
mufs?"— [Vgl. oben im B. 2, „Kunsturkk/^ D. 2, Abth.
S. 440, Sp. b, die erste allge- 1, S. 402-411, nachgelesen
mein* Verordnung der englischen 2u werden. Vorher auf S.
Großloge u S.428, Sp.b, dann 327 f. äufsert Derselbe:
Jd, 1, S. 413» ^p« b, Z. 5 v. u., tt.,-
verbunden mit B. 3, S. 40, Sp. b, ,,Soll unsreBrüderschaft wirk-
u. B. 1, S. 44l» Sp. a!] — lieh besser werden, so ist die
„Im Vertrauen auf die B-ich- Verbesserung, oder -vielmehr
tigkeit der aufgestellten Vor- die Neubildung, der Bundinni-
dersätze wage ich nun die Ver- gung und des Gebrauchthums
Sicherung, dafs der Maurerei in (der Liturgie und des Rituales)
Hinsicht auf ihren Cultus nichts nicht das erste, innerste, we-
Besseres wiederfahren könne, als sentlichste Geschäft, aber doch
-wenn die Besten und Verstän- ein wichtiges und unabweis-
digsten der Brüderschaft aus der liches. Denn die äufseren For-
vorhandenen Ritualistik aller men sind nicht gleichgültig,
Systeme das Zweck - und Zeit- nicht folgenlos; wie Viele be-
gepiäfseste aushüben und auf haupten." [So auch Br. Fefs-
diese Weise wenigstens der Ur. S. vorher S. 225, Nr. 2!]
deutschen Maurerei einen Cul- „Sowie die äufsere Gestalt des
tus verschafften, dessen Bedeu- Mensclienleibes die Kraft,Fülle
tung und Würde jedem Uitbe- und Schönheit des innern Le-
fangenen auf der Stelle ein- bens ausdrückt, die Liebe weckt,
leuchtete."-- die Kraft beflügelt: so soll und
„Aus dem oben Angeführten so kann es bei jeder menschli-
ergeben sich die verneinenden chen Gesellschaft ihre äufsere
Merkmale des inaurerischen Form, wenn und sofern sie der
Cultus : keine "Überladung; innern Eigenwesenheit eines
nichts Unnützes; nichts Un- Jeden dieser Vereine entspricht,
zweckmässiges; Nichts, das — Unser Bau soll 'menschlich,
nicht Jeder sogleich für bedeu- frei, stark, gerecht, liebevoll,
tend anerkennen müfste. Da- schön seyn; daher soll und darf
gegen sey der Ritus zweekmä- auch an seiner aufsem Gestalt,
fsig und bezeichnend; und zwar an seinen Bildern und Gebräu-
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