Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 243
(PDF, 183 MB)
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ROSE.

243

Starch's "VVerke ,,über Kry-
pto-Katholicismusr' u. s. w.
Th. 2, S. 177 f.]

rosa KAUTlCJL (EqTJES

,a); s. Göhl.

[Rose (uie) -war, nach
der heidnischen GÖtterleh-
re, der Venus gewidmet,
weil diese Blume mit dem
Blute des Adonis, der sich
an einem Dorne ihres Gesträuchs
verletzt hatte, gefärbt
und dadurch ihre vorige
weifse Farbe in die
rothe yerwan4elt wurde.
Nach öWz/hatte Venus selbst
sich an einem weifsen Rosenstrauche
geritzt und die
Rosen mit ihrem eignen
Blute roth gefärbt. Die
ältesten Dichter nahmen
daher bei der Schilderung
der Schönheit die Rose zu
ihrem Ideale; und selbst
das prächtigste Schauspiel
der Natur, die aufgehende
Sonne, verglichen sie mit
der Rose.

Ebenso begreift man unter
der Idee, der Rose den
höchsten Grad irdischer
Vollkommenheit. Das Ideal
der Freude bekränzt der
Maler mit jugendlichen R.o-
sen. Blühen, wie eine Rose,
heifst nach dem gemeinen
Begriffe*., der besten Gesundheit
geniefsen. Durch
die Redensart: blühen und
wachsen, wie Mosen, drückt
man die zärtlichsten Wünsche
für jede Gattung des
Glücks aus; und sogar das

Sprichwort der Alten: ro-
sas loqui, worunter sie das>
Verkündigen froher Nachrichten
verstanden, hat daher
seinen Ursprung. Weiden
unter den Mosen, güldene
Mosen, lieblich, wie eine
Mose, Berge von Mosen, sind
die gewöhnlichen Bilder,
in welchen die Verfasser
der heiligen Schriften des
alten Bundes die vollkommenste
Schönheit und
Glückseligkeit darstellten;
(s. „Cant. cantic." II, 1, 2
u. 16, u. VII, 2!) ja, selbst
der Urquell alles Schönen
und aller Vollkommenheit
verhiefs seinem "Volke die
herrlichsten Guther unter
dem Bilde der Rose. (Siehe
„Mich.« IV, 8, und „JELosSc
XIV, 6!)

Die Rose deutet aber
auch, wegen ihres schnellen
Verblüheris, auf die Vergänglichkeit
aller Dinge in
der Natur hin und ist selbst
das redendste Bild unsres
Lebens. Ihre Knospe belebt
unsre Hoffnung; ihre
Blüthe und ihr Wohlgeruch
ergötzt und nützt uns ; ihre
Dornen verwunden die Unvorsichtigen
; und — kaum
hat sie ihre vollkommene
Schönheit erreicht, kaum
si,nd ihre Reize in vollem
Glänze, so ist sie dahin, die
lange gehoffte Pracbt. Ein
Sturm: — und sie ist entblättert
; ein Wurm in ihrem
Kelche: — und sie

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