Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 244
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244 ROSE

ROSE,

welkt, gleich'. unsrem" mit
Freude und Unlust durchwebten
Leben. Oft zu gleichen
Hoffnungen leben wir
auf: aber schon im ersten
Keime werden diese erstickt
. Nur selten kommen
die Früchte zur Reife; nicht
halb werden unsere Erwartungen
erfüllt. Wir klagen
über die Dornen, die uns
auf unsrer Laufbahn verwunden
, und wollen nicht
die Rosen pflücken, die uns
am Wege.blühn. -— Mitten
in der schönsten Blüthe ein
Unfall: und sie zerfällt, die
zerbrechliche Hütte.

Vorzüglich dem Maurer
mufs die Rose merkwürdig
seyn. Unter ihrem Namen
wurden bei den Alten die
Geheimnisse der Einweihung
selbst verstanden. Ho-
raz gibt uns hiervon vielfältige
Beweise. Wenn er
die Vorzüge der Eingewei-
heten vor den Profanen besingt
; wenn er von dem
Vergnügen ihrer Zusammenkünfte
redet; wenn er
Die glücklich preiset, die
zu diesen Mysterien gelangen
: so braucht er jedesmal
das Bild der Rose. (L. I,
Od. 36; L. IIy Od. 3 etil;
L. III,, Od. 19 et 29.) Sie
ist, nach ihm, ein unumgänglich
erfoderlicher Putz
der Eingeweihten; sie ist
eine unentbehrliche Zierde
der Orter ihrer Zusammenkünfte
, der wesentliche

Schmuck ihrer gröfsten Feste
. Ihre Tafeln und Lagerstätte
waren .mit Rosen
bestreut; über ihren Tafeln
hingen Rosenkränze; und
mit-solchen waren sogar die
Häupter der Initiirten und
ihre Becher bekränzt. Wie
sie durch das Letztere die
unzertrennliche Verbindung
.der Mäfsigkeit und des An-
Standes mit der Freude und
dem Vergnügen bei ihren
Festen anzeigten: also deu-
.teteri sie durch das Erstere
das Geheimnifsvolle und
die Verschwiegenheit an,
welche sie in ihren Zusammenkünften
beobachteten;
und den Ursprung dieser
Bedeutung, wovon das gemeine
Sprichwort: Etwas
suh rosa (unter dem Siegel
der Vertraulichkeil; und des
Schweigens) sagen, noch
geblieben ist, leiteten sie
von der Fabel her, nach
welcher Cupido den Gott
.der Verschwiegenheit, Mar~
pohrcttes, einst mit einer
Rose, als dem Sinnbilde der
Heimlichkeit bei Liebeshändeln
, beschenkt haben
sollte. Und so konnte, nach
einer gleichen Uberlieferung
, Appulejus nicht eher
zur Gestalt des Menschen
zurückkehren und zur Einweihung
gelangen, bis ihm
von den Priestern der Isi&
ein Rosenkranz dargereicht
und von ihm verzehrt worden
war. — Daher pflegen


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