Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 255
(PDF, 183 MB)
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UOSENKREÜZ

ROSENKKEÜZ- 255

gaben demselben eine solche
Ausdehnung und Anwendung
auf alle Zweige
des Aberglaubens, dafs die
Barbarei wieder hätte zu-
rüchhehren müssen, wenn
die Ideen dieser wilden
Schwärmer zur Ausführung
gebracht worden waren.
Dieser Orden hat offenbar,
aber freilich sehr nachthei»
lig, auf die Wissenschaften
, und »besonders auf die
Arzneikunde, eingewirkt;
denn, die Mitglieder desselben
sind die ärgsten Verächter
der Gelehrsamkeit,
und der durch Fleifs und
Nachdenken erworbenen
Kenntnisse, und halten alles
Lernen und allen Unterricht
für überflüfsig j indem
sie vorgeben, dafs man alle
Weisheit und Erkenntnifs
in der Nachfolge des mit
dem rosenfarbenen Blute
Christi besprengten mystischen
Kreuzes erlange. Alle
Kenntnisse leiten sie, doch
nur zum Schein, aus der Bibel
her, damit man ihnen
nicht vorwerfen könne, dafs
sie , die kirchliche Gottesverehrung
verachten; im
Grunde aber sind sie über
alle Offenbarung erhaben
und suchen, aus dem Lichte
der Natur, oder aus dem
Einflüsse der Gottheit auf
die Seele des Menschen,
Alles herzuleiten. Hierin
sind sie, sowie in andrer
Hinsicht, als Nachfolger

3es- Paracelsm anzusehen,
den sie als einen Gesandten
Gottes betrachten. Die
Krankheiten heilen sie, sowie
Parac, durch den Glauben
und durch Einbildungkraft
; auch behaupten sie
„geradezu, dafs sie nie krank
werden, können. Die Uni-
versalmedicfti ist ebenfalls
das Hauptgeheimnifs des
Ordens, dessen Entdeckung
den Mitgliedern versprochen
wurde."

Uber den dunkeln Ursprung
dieser Gesellschaft
wiederholt Sprengel S. 424
-427 die in vielen Schriften
über die KKr. enthaltene
fabelhafte Geschichte, erzählt
aber sodann, S. 428
-430, das Nachstehende,
was als das Wahrscheinlichste
gelten kann. —

„Alle Nachrichten, stimmen
darin überein, dafs Valentin
Andrea, ein grundgelehrter, ungemein
geistreicher und wohlwollender
Mann,**«— [der, wie
Marder sagt, in seinem Jahrhunderte
wie eine Rose unter
Domen blühte,] — ,,die nächste
Veranlassung zu dieser Verbindung
gegeben habe. Seine
Schriften überzeugen uns von
den ausgebreiteten Kenntnissen,
und dem trefflichen Character
dieses Geistlichen, dessen Neigung
zu Verbesserung der Kir-
chenzucht und der bürgerlichen
Ordnung gewifs aus reinem
Patriotismus entsprang. Aus
der von ihm selbst gefertigten
Lebensbeschreibung, die auf
der wolfenbüttel'schen Bibliothek
verwahrt wird, erhellt
ganz deutlich, dafs er die be-


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