Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 256
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256 ROSENKREUZ.

,BOSENKREUZ.

rühmte „cjiyjrmsche Hochzeit
Christians Rosenkreuz" schon
1605"' [in seinem I7ten Jahre]
„zu seinem Vergnügen aufgehetzt
habe, um die damals so
-häufigen Alchemis.ten und Theosophen
damit zu äffen. Er lacht
selbst darüber, dafs aie einfältigen
Schwärmer dieses ludi-
brium juvenilis mgeniili [jugend-
-liches Spottgedicht] „im Ernst
für eine wahre Geschichte halten
könnten» da er es doch nur
als Satyre ansehe. Auch, die
„ Fama fraternitatis" *)' hat
man, dieser Nachricht zufolge,
als einen Versuch Andrejs zu
betrachten, wodurch er die
Chemisten und Schwärmer bessern
wollte.- Sich selbst nannte
Andrea den Ritter vom Rosreri-
kreuz, weil er das Kreuz und
vier Rosen im Petschaft führte.a
, ,,Es ist wahr, Andreä stiftete
im J. 1620 eine Fr aternitas ehr-i-
stiana in der ernstlichen Ab'
«sieht, die Kirchenzucht zu verbessern
, und die christl. Theologen
von den Schulgezänken
ab- und auf das Wesen der
Herzensreligion mehr hinzuführen
: allein, er selbst unterscheidet
in verschiedenen Stellen
sorgfältig beide Brüderschaften
, spricht sehr ernstlich,
"von der christlichen und spot-
"tet dagegen über die leichtgläubigen
tlxeosophischen Rosenkreuzer
, die durch ganz Deutschland
Comödre spielen. Man
sieht * also, wie mich dünkt,
deutlich, dafs der vorgebliche

[*) Für Diejenigen, welche sich
durch die alterthümliche Sprache
der „Reformation der ganzen
Welt" und der „Fama fraternitatis
'4 vom Lesen abschrecken
lassen möchten, hat der
Herausgeber des „Archivs für
FMrer und Rosenkreuzer" (s,
diesen Art.!} irnTh. 1, S. 257—333,
durch lesbare Verdeutschungen
gesorgt.]

, erhaben^. Ursprung Rieses ge*
lernen Ordens von nichts An-
denn, als von einem spafshaf-
ten Einfall eines würtemberg.
Geistlichen, herzuleiten ist, der
das Unwesen der Theosophen
dadurch hindern wollte, aber
es leider I noch unglaublich
vermehrte. Eine Menge gleichzeitiger
Enthusiasten fanden zu
sehr ihre Rechnung bei der Beförderung
def Grundsätze der
E-osenkreuzer, als dafs sie nicht
mit ihnen hätten fraternisiren
sollen*4 u. s. w- — Vergl. die
„KUrkk.", n.A., B.2» Abth.a,

.•S..9-14I

Hierzu ist aus der Vor«

-rede Herder*$ zu den oben
,B. 1, S. 18 in der Anm., angegebenen
„Dichtungen",

noch anzuführen
:

„Niemand hat gezweifelt,
dafs auch schon "vor Andrea das
Kreuz und aie Rose beliebte
Symbole gewesen; Niemand
hat gezweifelt, dafs lange Vor
ihm es ein Gewirr von Secten
gegeben^ mit weichem sich ja
ein grofser Theii der Literargeschichte
des löten und i7ten
Jalirlr. beschäftigt; die Frage
aber ist: woher machte eben
um diese Zeit diefs Phantasma,
dieser Name, auf einmal soviel
Bewegung? Wer warTs, der
den unschuldigen Jugendroman
Andreä's: Christian Rosen-
kreuz", sein unschuldiges Familienpetschaft
und die „Fama"
zum Aushängeschild eines solchen
Lärms und so manches
betrügenden Wahnes machte?"

--„Offenbar war bei dem

Phänomenon" [der Erscheinung
] ,,der Rosenkreuzerei im.
grofsen Ganzen dieses Zeitraums
eine viel gröfsere Triebfeder
rege, — jene Triebfeder nämlich
, die seit der Reformation


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