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260 ROSENKREUZ.
ROSENKREUZ.
clien Handlungen zurückspulen
konnten, die Augen aufgehen.
Man war aber damals noch geneigt
, zweierlei Gattungen von
Rosenkreuzern, wahre und falsche
, zu glauben, und allen
Unsinn und ' Betrug rauf die
Rechnung ■ der letzteren zu
schreiben. Als aber Maurer,
die ganz auf den Grund der Sachen
sahen, endlich, das ganze
System bekannt machten unä
Sie sich "selbst nur, durch schwache
• Guun-cle," weit mehr aber
mit beleidigenden und pöbelhaften
* SchinipfWorten, vertheidigten
, * ihre - Sri che z ur S ache
Gottes logen, alle rechtschaffenen
wider sie* gestimmten Männer
mit grimmiger Rache verfolgten
,-sich mit den Loyoliten
verbanden': da mufste allen unj-
befangenen 'und wa hrh ei tli ebbenden
'Männern das Verständ-
■nifs endlich'gänz'sich eröffnen;
und ihr * System? war entdeckt,
♦ ein System, da'S' auf Hierarchie
gebaut ist,' dessen Gründe-
Steine blinder- Gehorsam* und.
blinder Glaube sind, das gleiotk
unumschränkt iihvp die Orden fr-
verhältniSse* und^ber das büi>
gerliche Leoen -seiner'Glieder
herrschen* willv 'das- zu< dem
Zwecke ihre gäfrzdOBildung leitet
, da£fsfe balrf durch Schmeicheleien
und ^.Vot8piegelunlg'
grofser4 Dinge, '^grorter Aufschlüsse
in 'derJ moralischen
und physischen Welt, oder
frofser weltlicher Vortheil«;
a|E dttrbh -schreckliche Drohungen
, und'durch Furcht vor
geheimen» und 4 desto weniger
zu vermeidenden Terf©lgung-en;
ja sogar vor*unmittelbarer Rache
, durch 'Gift ,* od er durch
magische Künste, an sich zu
ziehen, zu fesseln, öder wenigstens
von Handlungen,: die ihm
gefährlich werden könnten*
zurückzuhalten, weifs, — ein
System, das allgemeines Mifs-
trauen des Einen, wider den
Andern erweckt, das die Aufschlüsse
, die es gewährt, die
Grade, die es ertheilt, nur für
schwer gewognes Gold gibt,
das nie zum Ziele führt, und
das erst dann den vollen Auf*
schlufs' gibt, wenn ' es seines
Mannes ganz gewifs ist,« ihn
durchaus kennt und durch gegenseitiges
Interesse so an sich
gebunden hat, dals er zu den
Betrügereien, die sich ihm alsdann
ohne weitere Hülle aufdecken
, schweigen und selbst
Theil, an ihnen nehmen mufs.
Denn alsdann gehört er auch
zu den hohen unsichtbaren und
unbekannten Obere?z, zu den
weisen Vätern seines.Volks; er
regiert alsdann mit ihnen nicht
blofs seinen Orden, oder die
fan?© Maurer ei, sondern auch
ie liänder und die Königreiche
; alle Kräfte dar ^Natur stehen
, ihm zu Gebot; und selbst
■Geister zittern vor seinem Ilam-
nier. TLx aber lebt .in der Einsamkeit
, . fern vfttti; Geräusche
4«' Vt#' l^ennt. und
selbstgenügsam. verachtet» —
leitet seine Söhlde5nacli seinen
Winken und'"freut sich der
ScHäXze, die aus allen Kanälen,
von allen^Zirkeln tmjl Meisterschaften
" in die grofse Ordenskasse
an, deren Verwaltung er
Theil hat, zusammenströmen«
Wozu diese Schätze angewendet
werden, davoftjst.er nur
Gottv Rechenschaft schuldig;
und mit Ihm, ist er selbst auf
das Genaueste ? vereinigt. —
Dieses ist das~~System' der Rö-
senkreuzer, sowie alle in der
Gesch. der Maurerei' erfahrne
und-unbefangene Maurer es
kennen.««--„Noch ein halbes
Jahrhundert, " in 'dem die
Rosenkreuzer und. ihr & Verbundenen
, sowie sie angefangen
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