Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 285
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SACHSEN.

25£

„Vor Dir, dem Weingeist', Vater der Natur, .
erscheinen wir im Heiligsten der Kreise,
umschlungen durch, der Menschheit festes Band,
vereint, um Dich, zu ahnen, Dick zu fühlen,
vereint für Menschen wer tli und Menschenglück,
vereint vor Dir für Wahrheit, Hecht und Licht. —

Du, der Geschlechter und der Zeiten Geist,
der in der Weltbegebenheiten Sturm
und im Gewühl der Völker mächtig weht,
doch weit erhaben über Reih1 und Zeit,
gleich nah^. gleich fern, das Künftig und das Nun
und Ehedem mit einem Bliche sieht, —
nicht Dir, nur uns, naht bald sich ein Moment,
den sich der blöde, der begränzte Mensch,
gefesselt an des Körpers schwaches Uhrwerk,
gewöhnt, nach Reihen von Gedank' und Wort,
nach Tag und Jahr, nacli Morgen und nach Abend
die Dauer seiner eignen Existenz,
und ganzer Völker Leben, abzumessen,
sich denkt als Ruhepunct im Lauf der Zeit,
von dem, nach seinem Wahn', das ewig gleiche,
sich' ewig stätig drehende, "Rad des Schicksals
verstärkte Kraft und neuen Schwung erhält.

Du kennst die Schwachheit endlicher Natur,
die Das durch Zahl, und Raum, und Worte trennet,
was in der That ein grofses Ganze» ist.
Drum lafs an diesem grofsen» Scheidepuncte —
(uns ist er es) — mit ernstem Sinne nun
uns auf das Seculum, das bald entschwindet,
belehrt und voll Vertrauen zurückeselml

In ihm erhob in unsrem Vaterlande
der grofse Menschenbund sein mächtig Haupt,
erwärmte kalte Herzen und verband,
Was Vorurtheil und Aberglaube schieden,
verbreitete Humanität und Lust
an Geistesbildung und an edlern Freuden,
ward — ach! — zum Werkzeug1 in der Bosheit Hand,
entehrt, geschmäht, verfolgt, mit Recht und Unrecht,
bald angeklagt des Ilochverrathes, bald
die düstre Zuflucht feiler Schwärmerei; —
und doch hast Du, o! grofser Meister, ihn
in seiner Reinheit unter uns erhalten. 1
Stolz, Ewigkeiten- trotzend, steht er da,
der hehre Tempel wahrer Menschenwürde;
und Brüder1 drücken an das Bruderherz
sich traulich noch in ihm und lernen, Menschen,
ja, Menschen seyn und Menschen wahrhaft lieben\

0! halte, grofser Meister, diesen Bund
Jahrtausende noch fest und lafs ihn 5 tili,_


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