Freiburger historische Bestände - digital

338 SCHOTT, MAURER. SCHOTT. MAUREREI.

lob II ward in diese Loge ein*
geführt; und der Pater Lachaise
redete ihn dabei mit den ora-
keim äfsigen^ Worten an: „„Eine
verwerfliche Unruhe erfüllt
jetzt Dein Gernütlie ; und, üra
demselbenRuTie zugeben,kann
blofs dreimal Drei Dich beglücken
. Wende Deine Augen gegen
den Altar! ^— Auf ihm beruht
einzig Dein Heil; ohne
Jim hoffe auf kein Glück in diesen
Hallen!" "

mt ,,In diesem, von*'den Jesuiten
erfundenen", Orden wurde
der Dolch zum 'Symbol des
Höchsten Grades' erwählt. Der
-Dolchritter h^tfmevalieflC.^
[ohne Zweifel Kadosch; '■ s. oben
diesen Art.!} v Der nächste
Grad' hatte das Ordens zeich eh
einer Mutter' Gottes y mit, dein
Jesus-Kinde und der.Umschrift:
J". II' In' einem tihdern höhern
, unjd zwar" cTerrcalischen,
Grade* sieht 'xnaii. einen Mönch
"abgebildet/ in der. einen Hand
clen Giftkelch und in der andern
den Dolch haltend, mit der Unr
terschrift: 99 9,je dois tout^ä ma
religion."lL Also — ich ;mufs
für meine Religion Alles leiden,
selbst jeden Tod; und ich mufs
für sie Alles unternehmen, selbst
jedes "Verbrechen." u/

,,Das ganzeGeheimnifs dieses
Ordens bestand ,,nun in nichts
.Anderem, als in der, meuchel-
pörderischen 5rd61ciung'/^z7~
helm's III. Der 'Chevalier K.,s
erhielt einen Dolch u. schwur,
wenn er aufgefodert würde,
in's Feld zu ziehen, und jedes
Mittel 2urBezwingung derFein-
de des Ordens sich zu erlauben;
worauf er eine hohe Leiter erstieg
und auf ein erhöhtes Postament
trat. Gebrauchte er den
"Dolch, so wollte ihn Jakob II.
königlich belohnen und über
alles Volk erheben. — Ich kann
dem Leser hierüber folgende

merkwürdige Actenstücke mit*
theilen. <—

I.

. „ „Wir Unterzeichnete., Jakob
Franz Herzog von Berus ick,
Ritter des Ordenst,Jakob's II. %
Königs von Grofsbritanien ,
Robert\Gharnock9l$$te£Johann
Friend, Robert ICmg und Anton
Keys, — Wir hier ehrerbietig
und andächtig vor dem Ange-
.sichte» der heiligen Seiigen und
des. grofsen Baumeisters, /vorzüglich
, aber unter den reinen
Und' jteJJsehenden, Augen des
J^raafzw^Versammlete, der die
,Un,sohul4 Derer schützt», die
.Muth und Stärke genug haben,,
unterdrückte Staaten-zu verth einigen
, — Wir bekennen u. versprechen
, unser Wart'bis an
den letzten Augenblick unsres
Lebens zu halten 5 indem wir
auch unter den gröfsten Foltern
, mit denen man uns befolgen
möchte, nie bekennen wollen
-, dafs der allerphrist^ichste
König,; die ehrwürdigen .Väter
Jesuiten, unsere (Brüder, und
Jakob II. uns, die' erste Idee zum
«Meifi-chelm orde Wilhelm?s■, * * des
Prinzen, von Oranien, gegeben
Ilaben, unter der Strafe,, ewig
•im Fegfeuer zu bleiben 9 und
die Qualen der Hqlle und des

freisten höllischen feuers in
emselben zu dulden, .und auf
immer aller Ruhe, alles Friedens
und aller, Linderung,, geraubt
zu werden, mögen sie
£uch noch so gering seyn. spiefs
versprechen wir .unseren Meistern
.und, Oberendem Pater
Lachaise und dein przbischoffe
.von Paris, Geschehen am 10.
Jan. 1696 in der dunklen Kammer
."

9)Der Herzog vonMerwick, Char-
nock, Friend, King, Keys*"'

IL :
„Ich Jakob II., K. v. Grofs-