Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 399
(PDF, 183 MB)
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STARCK*

STA'RCS. 399

ge in Indien gewesen, sage:
„erzähle mir, wie sielit es aus!"
so wird 3 er sich hinsetzen und
anfangen und aufhören; und
seine recht exprofesso gemach.7
te Erzählung wird immer sehr
unvollkommen bleiben. Kann
ich mich im Gegentheil öfter
mit ihm unterhalten, so kommen
gelegentlich Dinge vor,
die sonst ganz vergessen "waren;
und ich erhalte nach und nach
eine solche Kenntnifs, so genau
von Allem, als ob ich selbst
in diesen Ländern gewesen wäre
. So geht es auch mit unserm
Orden 5 und erlaubten es unsere
Pflichten, dafs ich Ihnen schriftlich
alles Dasjenige recht systematisch
vortrüge, was ein
canonischer Novize, was ein
Canonicus und ein Bruder dler
allerletzten Weihung zwischen
den Fölsen seines Vaters unter
Gesang und bei'm heil* Rauchwerk
zu wissen erlangt, sq
würde doch alles diefs Wissen
noch immer, sehr, unvollständig
bleiben. Aber ich müfste

5) auch* dabei besorgen , dafs
Sie selbst auf Abwege gexiethen,
und zwar auf solche, von welchen
Sie schwerlich, ja wol
nie, wieder zurückzuführen wären
. Wahrheit und Irrthum
sind nahe beieinander. Es ist
eine ewige Wahrheit, dafs die
allerwidersprechendaten" [Dinge
], „und die am Weitesten aus-,
einander stehen, immer so genaue
Gränznachbarn sind, dafs
sie wegen der Gränze immer in
Procefs liegen. Aberglaube u.
Unglaube, Tod u. Leben, Licht
und Finsternifs I Auf einem so
schlüpfrigen Wege müfste ich
Sie immer an der Hand halten.
Wie ist nun Das in der Entfernung
und Zukünftigkeit mit
Sicherheit zu bewirken? Ich
hoffe, Gott wird mich über
kurz oder läng, auf eine oder

andere Art und, yVeUe, - zu Ihnen
führen» Soviel, ich unterdessen
, bis Das geschieht, tJiiin
kann, werde ich nicht verabr
säumen; und davon will ich
noch in diesem Briefe einen Beweis
geben."

,,Ew. Durchl. verlangen von
mir eine Nachweisung, aufweiche
Schriften der alt. Zeit Sie Ihr
Augenmerk zu richten hätten?
Das ist wol in mancher Hiu-
sicht schwer, zu bestimmen;
indessen glaube ich, dazu des
JPorphjrius u. Jamhlichus Schriften
, desgleichen Dou und Hol»
u/elLvon Hindostan, ingleichen
den von Anquetil herausgegebe»
nen Zend-Avesta, nicht ohne
Nutzen einem Jeden zumDurch-
lesen empfehlen zu können, der
aus profanen, nicht zum Orden,
eigentlich gehörigen, Schriften
sich von Demjenigen, was im
Orden die Mysterien zum Ger
genstande liaben, vorläufig unterrichten
will* Man wird sehr
viel Nutzbare»,darin antreffen*
was in der Folge Manches erleichtern
kann, wenn man sich
auf solche Weise einen Weg
gebahnt kat. Auf zw,ei Stücke
aber mufs man dabei vorzüglich
Acht haben.
„ 1) mischt sich in alle diese
Schriften Volksreligion der Zeiten
ein. Das mufs man immer
absondern, als Etwas, das nicht
zum Wesentlichen gehört.

2) ist allen, diesen Schriften
ein gewisser Gang von Schwärmerei
eigen 1 das ist Zeit und
Modekleid, ebenso wie der hieroglyphische
Styl bei den Agyp-
tiern. Das mufs man gleichfalls
sehr behutsam absondern,
Die PVahrkeit ist immer die simple
, plane und einfache Spreche
der Natur gesunden Vernunft*
Hat man ihr ein mystisch ge~
heimnifsvolles Kleid angelegt,
so ist das ein Externum, das


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