Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 411
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STEIN

SiSKAPf. 411

„System der Freymaurer-
Loge in P***", S. 063.

4) „Wendet den Blick des
Lehrlings auf-den rohen Stein,
zu säubern unser verunreinigtes
Wesen, dem Herrn zu heiligen
einen wohlzubereiteten Stein,
der tauglich sey zum Bau des
Tempels I Lasset uns mit gleicher
Treue in unsrem erhöhten
Beruf unsere Herzen darbringen
, so dafs es auch unsrem
himmlischen Salorno wohlgefällig
seyn s möge 5 und wird
.diese Arbeit dem armen schwachen
Menschen zu schwer, so
lafst uns den Blick des Lehrlings
leiten, den seine Last drückt,
auf Den, der da hebt und trägt !'>*

Aus der „Frommen Erklärung
'4 u» s. w., S. 55.

5) Wir FMrer verstehen unter
dem rohen Steine den rohen,
ungebildeten .Menschen , an
welchem wir zwar den Innern
Gehalt schätzen, der aber noch
2U sehr von seiner Sinnlichkeit
und von seinen Leidenschaften
beherrscht wird, und dessen
Vernunft noch nicht daran gewöhnt
ist, das Heilige, welches
in ihm liegt, aufzusuchen. J7en
rohen Stein bearbeiten heifst also
bei uns alles das Wirken von
A.ufsen nach Innen, welches
zur Selbstveredlung erfoderlich
ist. Denn, sollte auch der innere
Mensch, oder die Seele,
ihrer Einfachheit wegen, keiner
Veränderung fähig seyn, so
beruhte doch die Veredlung auf
einer gehörigen Richtung der
Thätigkeit aller auf sie wirkenden
Organe, welche ihre nächsten
Umgebungen ausmachen.
Äufsern Sinnlichkeit und Leidenschaften
keine nachtheilige
Einwirkung auf die Seele, so
entwickelt sich die Kraft des im
ihr liegenden Götterfunkens 5
die natürliche Richtung desselben
zum grofsen Baumeister aller
Welten*, von dem, sie aus-
flofs, bleibt unverändert} und
.die hohe Bestimmung- des Menschen
wird erreicht. Der* hierzu
erfoderliclie heilige Wille
"stützt sich aiif Selbsterfcenhimfs;
und er wird geübt durch aife
Verbindung mit andern guten
Menschen. — Eine solche Ver7
lindung ist die JFMrei." *) :
Bi\ Frhr* Wedekind in
den „Baustücken", Samml. 2,
**• S. 45 f. — Hierzu noch auf
S. 51 f.:,

„Dafs das Behauen des rauhen
Steines ein wohlgewähltes Symbol
der Selbstveredlung sey,
zeigt sich bald, wenn man etwas
tiefer in die Natur des Edlen
und in die Art, dasselbe zu
bewirken, eindringen will. —
Soll Etwas edel seyn, so gehört
dazu,

a) dafs es innerh Werth habe*.
Dieser wird* bei * dem rohen
Steine Vorausgesetzt.

b) dafs es mühsam errungen
werde. Ein roher , höehelichter
Stein kann nicht ohne gro~
fse Mühe behauen Vierden.

c) dafs es nicht.gemein, sondern
selten, sey* Aus einem
Kalksteine läfst sich kej.n Diamant
schleifen; die Anlage zum
Diamanten mufs in dem rohen
Stoffe liegen, wie die Anlage
zum FMrer in dem Nichteinge
weihten liegen mufs. Mittel-
mäfsige Menschen sind bald so
weit gebracht, als sie gebracht
werden können; aber die Besseren
veredlen sich, solange sie
leben. Auch der noch so schön
geschliffene Brillant würde für
keinen Edelstein geltenwenn
diese Art Steine so h&ufi^ wären
, als es unsere gemeinen
Kalk- und Kieselsteine*sind."]

p) Vgl. oben B. i, $. 316!)


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