Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 416
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416 S TEINMETZ-BRÜDERS CHAFTEN

ten Genauigkeit u. Vollendung
ausgeführt werden konnten."

„Diese Brüderschaften erlangten
bald hohe Achtung; und es
wurden ihnen tnanc4he*Vorrechte
und Freiheiten zugestanden.
Ihre Versammlungen erhielten,
den Namen: Hüttin ^ Logen;
und ihre • j\Jitglieder nannten
sich freie klaurer* Ihr Schutzheiliger
war Johannes der Tau-
fer9 den sie als Vermittler des
Tijten und neuen Bundes, als
d,en ersten »Märtyrer, der christl.,
Religion, verehrten.**
; ^Dafs.in die Baubrüderschaften
der Orden der .Tempelherren
" Os. daesjsn Art.^^^einwirkte
* un-d. dafs. in ihnen gnostisqh-
ophitischiefj&ruhdsätze,' den' Lehren
der Mathematik eingello eilten
, herrschten, wird- aus den
an Bauwerken,,,als „Zierathen,
angebrachten gnbstischen Synir
holen, —'-JLöwe, Schlange u.-
dergL; —t gefolgert. Finden
sich an Sirenen und andern Ge-
bäuden des Mittelalters Ziera-;
then, die als giiastische Sym-r*
bole erscheinen oder auf gno*.
arische Lehren deuten, so darf
Dieses nicht befremden, da nicht
Wenige Lehren u.< Systeme der
Gnostiker, und ihrer orienta-
ljLsoh-platpn'schen Philosophie,
in das Christenthum übergingen
; doch würde man zuweit
gehn, alle SQlche Zierathen den
Gn:ostikern zuzuschreiben. **
[VejgL oben den Art.: Gnosis!]
„Viele derselben gebrauchten
unstreitig die Künstler nur aus
dein in den ersten Zeiten des
Mittelalters^ herrschenden Geschmack
am Mystischen und
dem Gefallen an grotesken Verzierungen
, ohne ihren wirklichen
Sinn zu verstehen. Allein,
die Befolgung ophitzscherGrund-
sßxzQ in den Baubrüderschaften
ist unerwiesen; ja, sie läfst sich
umso weniger annehmen, da

die Urkunden und Statuten jener
Brüderschaften den frommen
Sinn derselben, und ihre
Anhänglichkeit an die christl.
Religion, beurkunden. Daher
ist es auch ungerecht, die von
den Baulogen entlehnten Symbole
der Freimaurer verdächtig
zu machen, die, jedem Verständigen
in ihrer Reinheit bekannt,
nur von Schwärmern. gemifs-
braucht, nur von Übelwollenden
falsch gedeutet • "werden.
Überdiefs ist eine Verbindung
der Tempelherren mit den Banlogen
, und templerische Einmischung
in dieselben, noch
sehr, ungewifs und,, wenn sie
ja stattfand, erst spät erfolgt;
es ist vielmehr wahrscheinlich,
dafs, waren dem Templerorden
und den Baubrüdern mehre
Symbole g-emeinschaftlich,.Die-
ses daherkam, weil die,Templer
sich Baumeister zugesellten,
die sie zur Errichtung ihrer
Kirchen und anderer Gebäude
bedurften; sowie es aus der Geschichte
erhellt, dafs die Verbindungen
der Baumeister und
ihre die Grundsätze der Kunst
enthaltenden Symbole viel älter
waren, als der Ordqn der Templer
." *)

*) [Hierauf kömmt der Verf. in
den Nachträgen seines Werks S.
239 f. nochmals zurück. —

Gesetzt auch, dafs die Tempelherren
der gn ostischen Lehre
zugethan, und da£s diese Lehre
ebenfalls in den Bauvereinen
herrschend gewesen wäre, so
wirft doch Dieses auf Beide
kein nachtheiliges1 Licht. Die
Gnostiker wichen zwar in manchen
Dingen von der herrschenden
Lehre ihrer Zeit ab; sie gaben
ihrer Gottes Verehrung ein
geheimnilsvolles Ansehn: allein,
sie waren gute Christen u. kön-

* nen auf keine Weise der Lasterhaftigkeit
beschuldigt werden.
Inders ist nicht zu glauben, dafs
die Tempelherren Anhänger der
gnostischenPartei gewesen, noch
weniger aber Ophiten" [Sehlem-


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