Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 422
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422 STEINMETZ-BRÜDERSCHAFTEN.

diese Kenntnisse niclit Jedem,
um die Würde und das Anselm
der Kunst aufrecht zu erhalten
und das Hohe u. Heilige nicht
herabzuwürdigen. Sie verbanden
aber mit jenem Geheimnisse
noch ein andres, eine geläuterte
Kenntnifs der Religion. Es
konnte nicht anders seyn, als
dafs die genaue Verbindung der
Kunst mit der Religion auch
auf den Künstler wirken und
ihm frommen, kindlichen Sinn
und Rechtschaffenheit einflöfsen
mufste, ohne welche er des hohen
Namens, einps Künstlers
nicht würdig wäre. Es verursachte
aber auch der damalige
Zustand der Religion, dafs Männer
, die davon hellere Begriffe
hätten, als das Volk im Allgemeinen
, und die die Gewissensfreiheit
ehrten, sich fester aneinander
schlössen, um sich über
den Aberglauben und die herrschende
Denkart ihrer Zeit zu
erheben. Wenn hiervon einige
, von uns" [in vorhergegangenen
Stellen des Werks] ,»bereits
bemerkte, sonderbare Verzierungen
an Kirchen des I5ten
Jahrhunderts Zeugnifs geben:
so sind es auch die Urkunden
der freien Maurer, die darüber
noch mehr zur Gewifsheit führen
."

„Schon die alten Baucorpo-
rationen in England, die daselbst
im 5ten Jahrh. sich bildeten
, nahmen christL Gebräuche
an. Durch die feindl, Einfälle
der Picten und Scoten, sowie
der Angelsachsen, vertrieb
ben, zogen sie sich in die gebirgigen
Gegenden von Wales,
und auf benachbarte Inseln, zurück
; und als späterhin, ant
Ende des 6ten Jahrb., die päpstl.
Lehre in England sich ausbreitete
, so erhielt sich dennoch in
genannten Zufluchtörtern die
ursprüngliche christL Kirche

rein von den Satzungen des
Papstes.*« [Vgl. oben B. 1, S.
5*97-400!] $,Ihre Bekenner nannten
sich Cüldeer^ [S. oben diesen
Artikel!] „Obgleich durch
die Macht der päpstU Lehre
und durch die Mönchsorden lan-

feZeit unterdrückt, konnte doch
as Reine niclit Vertilgt werden
; es wurde durch edelgesinnte
Baukünstler und durch ihre
Verbrüderung fortgepflanzt;
wie die alten Urkunden der
freien Maurer darthun, die, in
England entworfen, hernach
durch die Brüderschaften der
Bauleute dem Auslande bekannt
und so auch in deutschen Bauvereinen
angenommen wui*den.
Es wird umso weniger auffallen
, dafs Bauleute sich mit Idingen
beschäftigten, die dem Anscheine
nach mit ihrer Kunst in
keiner nähern Verbindung standen
, wenn wir uns erinnern,
dafs ebenfalls bei den Alten mit
den Corporationen der Künstler
, vorzüglich der Architecten,
die Mysterien; vereinigt waren.u
,,3\$itjenen Geheimnissen machen
uns hauptsächlich die alten
Constitutionen der freien Maurer
in England bekannt. Nach
ihnen soll nur den Eingeweihten
, offenbart werden die Wissenschaft
der Natur, das Ver-
hältnifs der Kraft, die in ihr
ist, und ihrer besondern Wirhun*
gen, vorzüglich die Wissenschaft
von Zahl, Gewicht und
Maaf$i nicht weniger die rechte
Art, diese Kenntnifs zum Nutzen
der Menschen anzuwenden, hauptsächlich
hei Wohnungen und Ge~
bäuden aller Art.u [S. oben B.
2, S. 0,, Sp. b I] — ,,Auch sollte
kein Bruder einem Andern,
der kein freier Maurer war, die
Kunst des Formens lehren, die
Kunst, den Steinen ihre gehörige
Form zu geben; er sollte
ihm kein Winkelmaafs oder


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