Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 458
(PDF, 183 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0482
458 SYMBOLE.

SYMBOLE.

Gegenbild eine* Gesellschaft
bei, welche sich von der Praxis
des bürgerlichen Ziehens zur Spekulation
erhöbe, ,,, ,D oxt, * * * *
dachte er, , »wurde untersucht,
Was unter dem Wahren brauchbar
—, und iiier, Was unter
dem Brauchbaren wahr wäre.
Wie, wenn ich einige Grundsätze
der Ma^onei exoterisch
machte? Wie, wenn ich Das,
was sich nicht exoterisch machen
läfst, unter d^e Hieroglyphen
und Symbole desselben
Handwerks versteckte und, Was
man jetzt unter dem Worte;
Masonry, versteht * zu einer
JFree - Jßfasonry * * £ Preymasoney]
erweiterte, an welcher Mehre
Tlxeil nehmen könnten ?"" —
So dachte Wren^ und die Freimaurerei
ward."

Uber diese Stelle findet
sich in y,Albrecht*s Materialien
", S. 49-56, ein lesens-
werther Commentar, worin
es unter andern S. 50 £
heifst:

„Lessing hätte schwerlich
Hieroglyphen und Symbole zu
einer solchen Idee gesellen kön*
nen, wenn ihm eine anschauliche
Kenntnifs von der fortgesetzten
Beschäftigung mit jenen
Hieroglyphen u. Symbolen gegenwärtig
gewesen wäre; denn,
diese Beschäftigung ist einer jede
^ solchen Untersuchung, als
Wren zur Absicht gehabt haben
soll, schnurstracks entgegen.
Mit Symbolen, — mit ihrer Erfindung
, wie :mit ihrer Ausle-
ung, ^— heschäftigt sich nur
er Witz; und sowie ein jedes
Symbol seine eigne Wahrheit
hat: so hat auch eine jede Auslegung
des Symbols die ihrige.
Beide bestehen in der Ähnlichkeit
der Vorstellungen; u. die
Wahrheit der Erklärung eines
Symbols-ist nie etwas Andres,

als irgend eine Ähnlichkeit, die
man zwischen einem Begriff u.
einem Zeichen für diesen Begriff
in der Vorstellung von
Beiden findet. Diese Vorstellung
aber macht man sich auch
selbst u. trägt gewöhnlich schon
in den Begriff oder in das Zeit
eben-für den Begriff hinein,
Was man aus der Erfindung erst
herausfinden wollte.'*

,,AUe Erklärung von Symbolen
überhaupt ist wenig mehr
als Spielerei, wenn nicht die
Symbole durch Übereinkommen
und fortgesetzten Gebrauch
einen gewissen allgemeinen
Cliaracter erhalten haben, von
dem man ausgehen und zu dem
man zurückkehren kann. Dann
werden sie eine Art von unvoü-
kommnen Buchstaben/*

„Über Symbole läfst sich wol
auf keine andre Weise philoso-
phireu, als insofern man sie wie
Werkzeuge und Hülfmittel der
Kunst, oder wie unvollendete
Werke der Kunst, wie Jüngerarbeit
der Künstler, betrachtet.
~ Aus den Symbolen zu phi-
losophiren, indem man, Entdeckungen
von Begriffen in ihnen
gemacht zu haben, meint,
ist leere Täuschung; wobei man
die Vernunft dem Muthwillen
der Einbildungkraft preisgibt,
Witz und Scharfsinn durcheinander
mengt und am Ende sich
selbst antwortet, Was man sich
selbst gesagt hat."

„Mit den Hieroglyphen ist es
noch weit ärger, wenn Einer
diese in seine Methode aufnehmen
wollte. Hier vereinigen
sich'Unwissenheit, Neugierde
und scheinbare Gelehrsamkeit,
um das Chaos zu vollenden;
hier ist schon ein Heiligenschein
u. eine Ahnung von Wunderbarem
, wodurch vollends alle
gesunde Philosophie ertödet
wird."


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