Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 459
(PDF, 183 MB)
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SYMBOLE

SYMBOLE. 459

Dann S. 53 f.:

„Lessing hat wahrscheinlich
keine Logen besucht; und so*
"konnte er es sich selbst leichter
verbergen, wieweit die Spielerei
mit Hieroglyphen von einer
Beschäftigung mit vernünftigen
Untersuchungen entfernt ist, u.
wie wenig sich Beide miteinander
vertragen. Er hat keine
Erfahrungen von den Wirkungen
gemacht, welche die immer
wiederholten Ceremonien
dieser und'jener Formalität auf
den Geist, die Fähigkeiten und
Fertigkeiten Derer, die sie von
einem Jahre zum andern mitmachen
, nothwendig haben
müssen. Diese schlimme und
sehr nachtheilige Wirkung des
Gebrauchs der Symbole, wodurch
die Mensclien, die sielt
damit beschäftigen lassen, zum
seichten, läppischen Schwatzen,
anstatt zum Denken, zu eiitem
unbewufsten Mechanismus, anstatt
zum Untersuchen, und zu
einer so thörigten Einbildung
des Wissens, als kindischen Zuversicht
auf künftige Offenbarung
, anstatt zum Forschen, gewöhnt
werden, — diese schlimme
Wirkung ist nicht spätem
Zeiten zuzuschreiben, sondern
war in der That eine unmittelbare
Folge von Wren's Einrichtungen
u. Anordnungen, wenn
er wirklichSymbole einesHand-
werksnahm, um dahinter Wahr»
lieiten zu verstecken; und seine
Schuld würde noch viel gröfser
seyn, wenn er wirklich schon
angefangen hätte, Symbole mit
Ftieroglyühen zu verwechseln,
anstatt wirklicher Symbole, mit
scheinbaren Hieroglyphen zu
arbeiten, oder Hieroglyphen
den Symbolen unterzuschieben,
— wenn er wirklich schon angefangen
hätte, den unbedeutenden
Salomonischen Tempel,
der für so viele Menschen ein

wahres Irrenhaas geworden ist,
vorzuzeigen, alte hebräischeLe*
genden zu gebrauchen u.»Bezeichnungen
dunkler Jahrhunderte
geltend zu machen, an
denen Nichts merkwürdig ist,
als ihre Unvollkommenheit. —
Aber, Das wird ihm nie zu beweisen
seyn."

4) In Herder's Gespräche

tu s. w, (s. oben B* 2, S. 281,

Sp.b!) ( steht am Schlüsse

Folgendes. ~

„Ich, Die Denkart macht den
Menschen, nicht die Gesell-*
schaft} wo jene da ist, formt
u. stimmt sich diese von selbst.
Setze zwei Menschen von gleichen
Grundsätzen zusammen:
ohne Griff und Zeichen verstellen
sie sich und bauen in stillen
Thaten den grossen, edlen
Bau der Humanität fort, Jeder,
nachdem er kann, in seiner Lage
practisch1; er freuet sich aber
auch am Werk andrer Hände,
weil er überzeugt* ist, dafs dieses
unendliche, unabsehliche Gebäude
nur von allen Händen
vollführt werden kann, dafs
alle Zeiten, alle ■ Beziehungen
dazu erfodert werden, mithin
ein Jeder einen Jeden nicht einmal
kennen darf, kennen soll,
geschweige, dafs er ihn durch
Eidschwüie, durch Gesetze u.
Symbole bände.*'

9fJSr» Du bist auf dem rechten
Wege; auf ihm gibt es freie
Arbeit. Kein wahres Licht läfst
sich verbergen, wenn man es
auch verbergen wollte; uncL
das reinste Licht sucht man nicht
eben in den Grüften <l

„Ich» Alle solche Symbole
mögen einst gut und nothwendig
gewesen seyn ;'sie sind aber,
wie mich dünkt, nichtpnehr für
unsere Zeiten, Für 'unsere Zeiten
ist gerade das Gegentheii
ihrer Methode nöthig, reine.


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