Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 492
(PDF, 183 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0516
492 TEMPEL

/TEMPEL.

„Um den Neuaufgenomme-
nen richtig zu leiten, sagen wir
ihm, dafs er mit der Behauung
des rohen Steins," £s, diesen
Art.! j „das ist mit der Ausbildung
feines eignen Selbsts, den
Anfang machen müsse, wenn
er als Mitarbeiter an unsrem
mystischen Tempel auftreten
wolle, welcher auf drei unveränderlichen
Säulen," [richtiger
: Pfeilern; i. diesen Art.!]
„nämlich der Weisheit, der
Schönheit u. der Stärke, ruhe.*'

„Die Weisheit, von der hier
die Rede ist, als von dem ersten
und unentbehrlichsten. Pfeiler
bei'm Bau. unsres Tempels, das
Keifst der unentbehrliclistenRe»
dingung xur Glückseligkeit der
Menschen, kann nur jene wahre
practische Lebensweisheit seyn,
die durch die endlichen Resultate
alles untres Forschens über
die beiden grofsen Vorwürfe
unsres Erkeuntnifs Vermögens

wir das hohe Ideal oder^ Urbild
Her Menschheit, die menschliche
Gesellschaft im bestmöglichen
Zustande socialer Aufklärung u.
Einrichtung, in einer Verfassung
,' worin jede böse Neigung
unterdrückt wird, jede Leidenschaft
im Geiste der Liebe sich
«.uflös't, und worin Jeder für
Alle, wie Alle für Jeden, wohl-
thätig zu wirken streben."--

„Der grolse Zweck, für welchen
jeder Mensch berufen ist,
betrifft also für Alle, die auf
dieser Erde geboren werden,
die Erreichung des hohen Ideals
der Menschheit. Unsre Brüderschaft
hat es sich zur Pflicht gemacht
, die Materialien für diesen
Bau. zu bearbeiten, die Mittel
dazu in. den Symbolen und
Vorschriften anzudeuten, vor-
nämlich aber durch ihre innere
Einrichtung einen Vorschmack
von der besten Welt zu geben.4*

So Bar. von. Wedekind in dem
Vortrage: „über die Bestimmung
des Menschen im Sinne
der FMrei," der in der alten-
burger „Zeitschrift für FMrei",
Jahrg. 1826, H. 3, S. 285 - 310, abgedruckt
steht, S. 298 - SOI !J

und unsres Willens, — über
Wahrheit und Recht, — gebildet
wird. Wahrheit und Recht
sind zwei grofse Worte; ihr
Inhalt umfafit die Gränze un-
srer Kraft. Die erhabenen
Ideen, woran die Vernunft schon
Jahrtausende gearbeitet hat, u.
über welche sie brüten wird,
solange sie menschl. Vernunft
bleibt, — die Ideen von Gott,
Freiheit und Unsterblichkeit, —
ferner das grofse Gesetz unsres
Willens, insofern es an das
Band unserer Pflichten die Idee
des Rechts in Bezug auf Andere
knüpft, — inwiefern die Natur
uns unveräufserliche Rechte
gab, — was wir aber, als
treue Bürger, dem Staate für
Sicherheit und Schutz aufopfern
können und müssen, —~ Diefs,
meine Brüder, sind die grofsen
Gegenstände, zu deren Bearbeitung
den Maurer sein Beruf
fuhrt."

Erhaben ist dieser Beruf;
er ist der Beruf des wahren Wei-
sen und wohlthätig zugleich.
Denn, nur dann, wenn es in
diesen dunkeln Gegenden einst
volles Licht wird, wenn nicht
mehr, von Irrthümern geblendet
, der Eigennutz für eingebildete
Rechte kämpft, wenn
der kalte Zweifler sich vor dem
Glänze der Wahrheit, — der
Despot vor der Majestät des
Rechts, beugt, — dann ist der
erste Pfeiler bei'm mystischen
Bau unsres Tempels gegründet
."

„Wenn wir aber, indem wir
zur Errichtung dieser Säule
helfen sollen, für wahre Lebensweisheit
thätig seyn müssen
; und wenn wir Diefs nur
können, indem wir uns für das
Reich der Wahrheit und die
Gültigkeit des Rechts interesii-
ren: so kann Di&fs auf eine
zwiefache Weise geschehen,


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