Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 526
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526 THEOSOPHIE.

THEOSOPHIE

nicht mehr so ist! Es thut
indefs noch immer noth, einige
Belehrungen und Mahnungen
eines ungenannten
Eiferers für die Rechte der
Vernunft aus den „Beyträ-
gen zurBefÖrderung des vernünftigen
Denkens in- der
Religion", Heft 4, (Frkft.
u. Lpzg. 1783, in gr. 8.) S.
1-16, Bier auszugsweise, als
ergänzenden Theil der obigen
Artikel: Cabbala, GeI-
sterseiierei , GnOSIS,

Kreuzbrüder , St. Martin
, Mysticismus, die
Gesellschaft vom Rosen-
3s.reuz, Swedenborg,' u.
w., einzuschalten. —r

„Von der Theosophie, Mosen-,
\reuzerei u* mystischen Theologie
unserer Zeit"

„Die Theosophie ist eine Wissenschaft
, welche die Leitung
der gesunden Vernunft verschmäht
, die Principien der
xnenschl. Erkenntnifs untergräbt
, die Einbiidungkraft an
die'Stelle de* Vernunft setzt
n. über das gesammte Wissen
des Verstandes einen dicken Nebel
verbreitet, übrigens sich eines
hohen Alters rühmt. Wo sie
in ihrer Vollkommenheit angetupften
wird, da verdrängt sie
die vernünftige Erkenntnifs von
Gott, dem Menschen und der
Welt ganz und gar, lehrt auf innere
Gefühle^ und nicht auf die
Schlüsse der Vernunft, merken,,
setzt an die Stelle der. Wahrheit
lauter Hirngespinste "und Träumereien
, u. verheilst gleichwol
ein so grofses Licht u. so grofse
Vortheile, als alle Weisheit der
aufgeklärtesten Wahrheitfor-^
scher nicht gewähren könnte

und nie gewähren wird, solange
der Mensch Mensch bleibt, Sie
verheilst ihm , die dunkelsten
Geheimnisse der Natur zu ent-
räthseln, über die Geisterwelt*
und selbst über das Wesen der
Gottheit, befriedigende ! Aufschlüsse
zu geben; sie verheilst
ihm die Macht, sich die Natur
zu unterwerfen, u. das glückselige
Alter der Unschuld der ersten
Menschen herzustellen,
kurz! die Befreiung von*allen
physischen und moralischen
Übeln."

.»Diese Weisheitlehre heifst
in Rücksicht auf die Lehre von
Gott und der moralischen Verbesserung
des Menschen specu-
latiue Mystik, — in R-ücksicht
auf die Lehre von' der Natur
hermetische Philosophie; allein,
sie begreift gewöhnlich beide
Zweige des Wissens in mehr
oder weniger vollkommnem
Grade in sich. Sie entstand aus
der cabbaiistischen, gnostischen
und verdorbenen- Platonischen
xPhilosophie u. ist ein Gemisch
von diesen allen. Ganz ohne
seine Schuld hat Hermes Tris-
megistus " Es. 3. Art.!] „seinen
Namen einigen Schriften leihen
müssen, wodurch der ; erste
Grund zu dem unsinnigen Lehrgebäude
der spagirischen oder
hermetischen Philosophie** [s.
d. Art.: Alchemie!] „gelegt
worden ist.li

„ Diese Lehre verwirft, den
Weg der Untersuchung in der
Lehre von Gott und von unsrer
moralischen Glückseligkeit und
verweiset auf unmittelbare Offenbarung
und innere Gefühle.
In der- Lehre von der G;eister-
welt verschmäht sie die Lehrsätze
der Vernunft u. will die
ersehnten Kenntnisse aus Erfahrungen
u. sinnlichen Wahrneh*
mungen geschöpft wissen. Sie
verwirft eignes Nachdenken in


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