Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 537
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TRAUERLOGE

TRAUERLOGE. 537

schmückten die Alten mit Kränzen
von Blumen, Lorbeer und
BpJieu, Die Kränze selbst waren
Zeichen der Ruhe nach dem
Kampfe, — Zeichen der Freude
. Die vorzüglichste Zierde
Waren die vorher erwähnten
purpurfarbenen Bänder, die von
den Kränzen herabhingen und
den muthigen Kampf des Verewigten
während seiner Wanderschaft
hienieden bezeichneten
, 44

„Ausser dem Bärenklau und
dem Lorbeer war bei Leichenfeierlichkeiten
und Grabstätten
die üblichste Pflanze (planta fe-
ralis) die Fichte, ein Sinnbild
des Todes, (weil die Wurzel des
abgeliauenenBaumes nicht mehr
ausschlägt,) ru ein Sinnbild des
ausdauernden Kampfes; wefs-
lialb auch die Sieger bei den
isthmischen Spielen mit einem
Kranze von Fichtenzweigen belohnt
wurden."

Die Cypresse, ein Sinnbild
des Erhabenen u. Schonen, was
ohne alle Nutzbarkeit, sowie die,
zwar schön gestaltete, dennoch
^aber unfruchtbare CypTesse, ge-"
fällt, — ferner ein Sinnbild der
Fortdauer] weil das Cypressen-
liolz weder springt, noch wurmstichig
wird, noch jemals seinen
Wohigeruch verliert 3 wefs-
lialb auch die Bilder der Götter
gröfstentheils aus diesem Holzte
geschnitzt wurden. — Der Buchsbaum
ist ein Sinnbild der Frucht"
barheit u. der Unverganglichkeity
die Myrte ein Sinnbild des Froh"
sinns, der Heiterkeit und des harten
1 aber unblutigen, Kampfes^
und das Fpheu ein Sinnbild der
Treue, Act Freundschaft und der
Fortdauer.44

,, Nach dem bei den Römern
dieApotheose,od. Vergötterung,
ihrer Kaiser üblich geworden
war, liefs man gewöhnlich
hinter dem brennenden Scheiterhaufen
einen Adler emporfliegen
, von dem die Seele des
Verstorbenen in den Olymp getragen
werden sollte. Überdiefs
war der Adler ein uraltes Sinnbild
der Unsterblichkeit und der
ewig fortschreitenden Frkennt-
nifs.11

„ Nach, geendigtem Leichenbegängnisse
versammleten sich
die Begleiter in dem Hause des
nächsten Anverwandten des Verstorbenen
zu einem Gastmahle,
welches TZSQtSbmvov, vezoodsiTt-
voV) raaos, silicernium^ exequium-y
genannt wurde. Man sprach
beidiesenTrauermahlennurZme
von den preifswürdigen Eigenschaften
, Tugenden u. Verdiensten
des Verstorbenen; in den
ältesten Zeiten aber hielt man
es für angemessener, bei Trauermahlen
Völlig zu schweigen;
weil man es für unvermeidlich,
erachtete, in solchen Unterredungen
entweder den Verstorbenen
, oder die Wahrheit, zu
beleidigen. Die ersten Christen
feierten die Todtenmahle in
feierlicher Stille, die nur abwechselnd
von den Stimmen der
Sänger u» dem Vortrage der Kor"
leser unterbrochen ward. **

,,Das Bild des Todes bei den.
Alten war sanft, führend und
schön. Er war der freundliche
Bruder des Schlafes, — ein geflügelter
Genius in einer ruhigen
Stellung, den linken Fufs
über den rechten geschlagen,
mit einer umgestürzten Fackel
in der Hand. Amor und Fsyche
(Seele) — dieses schönste und
edelste Bild der Unsterblichkeit
beweiset, wie richtig und glücklich
die Alten inteliectuetle, moralische
und ästhetische Bildung
miteinander zu vereinigen ge-
wufst haben."

„Damals trat kein gräfsliches
Gerippe


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