Freiburger historische Bestände - digital

UNION.

UNION; 547

„Geschichteund Tagebuch*'
u. s. w., S. 40 des Anhangs !)
— anführte, dahin:

„Sein ältester Lehrmeister in
der Maurerei, lleichskamrnerge-
richtsassessor von Dittfurth" [s.
d. Art.!] „habe ihn überzeugt,
da£$ Aufklärung, dafs keifst,Her*
Stellung der Rechte der Menschheit
in Absicht auf freien Gebrauch
der Vernunft und stilles
Arbeiten gegen den hierarchischen
Despotismus^ der älteste u.
allein ächte Zweck aller wahren
Maurer ei und aller alten ächten
Mysterien sey,als welche särnmt-
licli bei verschiedenen Nationen
und in verschiedenen Zeiten in
Ägypten, Griechenland, insbesondere
zu JPythagoras und P/a-
ton's Zeiten, ihre Veranlassung
blofs darin gefunden hatten, daß
die mit den Priestern und der
Volksreligion verkettete P o litik
das Eindringen des Lichts unter
das Volk verhinderten und die
Weisen der Nationen sich ge-
nöthigt sahen, in stillen Verbrüderungen
das geheiligte Depot
der Wahrheit zu erhalten
u. bis auf günstigere Zeitpuncte
gleichsam in einer ecclesia in-
visibili" {unsichtbaren Kirche"]
fortzupflanzen»u

L)ieses wird in der Geschichterzählung
und den
Gründen hinter dem über
den D* Bahrdt gefälltenUi>
thel S. 166 so ausgedrückt. —

„Über den Zweck dieser Gesellschaft
hat sich der Xnculpat
dahin erklärt: dafs solcher auf
Beförderung der Aufklärung u.
auf gemeinschaftl. Wirkung gegen
die Partei gehe, welche
Schwärmerei und Aberglauben
begünstige; indem letztere und
ihreActionaniLeichtesten durch*
eine Reaction aufzuhalten sey."

In ebendemselben An-r

hange, S. 175-186, steht
auch der, in Botfe's Schrift
fehlende, geheimste Operationsplan
für die Häupter der
Union, nach welchem von
der Synode Reisende ausgesendet
werden sollten, mit *
Vollmacht und Instruction,
um die ganze Union in Mau-
rerelzu Perwandeln; worüber
folgen de Anmerkung (S. 175-
177) das Nähere bestimmt.—

,,Wer Menschenkenner ist,
wird dazu den Grund leicht finden
; denn, ob wir gleich in der
Union das Wesen acht er Maurerei
und die Quintessenz haben
und ein Ritual, als das Acciden-
telle* entbehren könnten: so ist
es doch uniaugbares Bedürfnifs
für den gröfsten Theil uer Menschen
, dafs ihre Phantasie zugleich
beschäftigt, angespannt
u. unterhalten werde. Nur Wenige
sind so reine Vern unftmen-
schen, dafs sie bei JDem,was ihnen
ihre Vernunft als wahr,
schön und edel vorstellt, lange
ausdauern und mit stets gleicher
Wanne wirksam seyn könnten.
Bei den Meisten erkaltet der Eifer
bei der blofsenBetrachtung,
wenn er nicht durch etwas Täuschung
der Phantasie immer von
•Neuem angefrisch twird. Wenn
also die Union bestehen und unter
soviel, tausend Menschen,
aus denen diese grofse Maschine
zusammen gesetzt ist,immerLust
u. Wärme erhalten werden soll:
so mufs Etwas mehr da, seyn,
als Object der Vernunft; es mui«
theils etwas sinnlich Rührendes
für sie aufgestellt, theils ifyt die
Phantasie eine gewiss^ interessante
Aussicht in einst zu erfahrende
Geheimnisse, Begebenheiten
und Vortheile eröffnet werden
. Diese Sinnlichkeit ist

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