Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 594
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Freimaurer-Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0618
594 WEISS.

WEISS.

Gewand mit der feierlichen Anrede
zu üb erliefern: „Empfange
dieses weifse und unbesudelte
Gewand und bringe es dereinst
ohne Flechen vor den Richterstuhl
unsres Herrn Jesus Christus
, damit du das ewige Leben
erlangest! Amen.*' — Gewöhnlich
trugen sie diese weifsen Gewänder
eine Woche lang nach
ihrer Taufe; worauf sie selbige
wieder ablegten und in der Kirch
^ aufbewahren liefsen, damit
sie zum Zeugnifs wider sie gebraucht
werden möchten, inso-
fer^; sie ihren Taufbund brä-
cnert># # .

„Wenn „die Schürze, womit
wir bekleidet sind, unsre ü~n-
schuld anzeigt und das Herz Dessen
, 4ß*#s trägt, nicht Lügen
straft: so mag der Unkundige
darüber lachen und spotten I Erhaben
über den Hohn und die
Bosheit der Gottlosen, wollen
wir uns in da9 Gewand unsrer
Tugen«d hüllen und, geschützt
durch den Beifall unsres Gewissens
, unerschüttert mitten unter
den Schlägen des Mifsge-
schicks stehen."

„Die Kleidung, welche wirklich
auf die Unschuld des Herzens
deutet, ist ein* ehrenvollere^
Abzeichen, als irgend eins, das
je von Königen ersonnen wurde
. Der römische Adler, nebst
allen* Orden der Kitterschaft, *)
sind weit geringer; denn, sie
können durch die Laune der
Fürsten entehrt werden; Unschuld
hingegen ist angeboren
und kann nicht nachgeäfft werden
/*

^,,Ein wahrer Maurer seyn heist:
diesen Hauptgnindsatz. hegen;
sonst ist der Schmuck, den er

[*) S. die Kunsturkk.", B. 1, Abth.
1, S. 177 f., auch Abth, 2, S. 170-
173, und S.429 f.I]

trägt, ein schändendesAbzeichen
(infamy) für den Abtrünnigen
und dient nur dazu, ihn der
Beschämung und Verachtung
blofszus-tellen."

,,Dafs ein Mason sich zur Unschuld
i als zu seinem Haupt-

frundsatze, bekennen soll, darf
ein Erstaunen erregen, wenn
inErwägung gezogen wird, dafs
die Entdeckung von einem göttlichen
Wesen uns zur Kennt-
nifs derjenigen Lebenskunstsätze
(maxims) leitet, welche ihm
wohlgefällig seyn können. —
Unmittelbar an den Begriff:
Gott, reihet sich der Glaube,
dafs Gott Nichts, was böse ist,
billigen könne; und als unsere
Vorfahren sich zuerst zu Dienern
des, Weltbaumeisters, als
zu einer unerläfslichen Pflicht,
bekannten, war ZTnschuld ihr
Glaubensbekenntnis; und sie
legten weifse Kleidung an, als
ein Bild {type) und eine Bezeichnung
ihrer Überzeugung und ihrer
Hingebung in seinen Willen
.'*

„Die Druiden" [s. d. A.!]
„waren bei ihren Opfern und
Feiefgebräuchen (solemn qffices)
mit weifsen Gewändern geschmückt
. — Die ägyptischen
Priester des Osiris" [s. d. Art.!]
„trugen bei dem Dienste der
*Ceres", [s. d. Art.; Isis !] „unter
der man die Gaben der Vorsehung
— die Früchte der Erde
— versinnbildete, Kleider von
schneeweifserBaumwolle; auch
waren die griechischen Priester
von andern Gottheiten weifs gekleidet
."

„Bei jedem sündhaften Schritte
befällt die vernünftige Seele
des Menschen ein Gefühl innerer
Mifsbilligung. Ist nun Jemand
hiervon überzeugt: wie
könnte er dennoch die Gegenwart
einer Gottheit, die sich
nur in guten Werken offenbart,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0618