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WIELAND
WIELAND. 597
gest. in Weimar am 20. Jan*
1813, war Bereits 76 Jahre
alt, als er sich am 4. April
1809 in der Loge: Amalia^
äu Weimar in die Brüderschaft
aufnehmen liefs, wel-
che,ihman seinem 80stenGe-
büxtfeste durch eine schöne
Denkmünze einen Beweis
I zu geben, suchte, wie sehr
ihm den Dichter und
Bruder schätzte. [Hierüber
liefs Br. Bottiger, zu Dresden
, Folgendes in der „Zeitung
für die elegante Welt"
von 1812, Num. 189, S. 1506
fl, einrücken. —
„Der Altmeister u. Brzdecan
der deutschen Literatur, Vater
Wieland, verlebte eisen TJieil
des Sammers igt2 in Jena. " —
— yy Hier traf den ehrwürdigen
Patriarchen im Kreise der Seinen
seingoster Geburtstag am 5. September
.** --„Früh anr diesem
Töfge pierischer und floralischer
Kränze überbrachte ihm eine
Gesandtschaft/von denTrefllich-
sten der in Jena jetzt studiren-
den Jünglinge abgeschickt, als
Morgen gäbe u. Weihe des Tags,
eine griechische Elegie."--
„Eine neue Deputation!' Zwei
edle Männer, geliebte Mitbürger
aus Weimar, erschienen.
Sie fanden den Greis unter Blumen
, in froher Um geh uiig seiner
Familie, blühend in jugendlicher
Heiterkeit und Lebenslust.
Höchst würdig war der Auftrag
xder Erscheinenden. Sie überbrachten
ffriela7?rTenein& goldene
Medaille auf diesen 30s ten Geburtstag
, von dem treßiichen
Graveur Faciits in Weimar verfertigt
, im Namen einer sehr
ehrwürd., im Bau der grofsen
Geistexwelt alt gewordenen und
über den ganzen Erdkreis zum
Segen verbreiteten Gesellschaft,
die stolz darauf ist, auch den.
Verfasser des Peregrinus Proteus
" und des „Agathodämon**
unter ihre erlesenen Mitglieder
zählen zu können. Wie-'
land's wohlgetroffenes Bildnifs
schmückt die Vorseite. Auf der
Rückseite erblickt man eine
Sphinx, das mystische Dreieck
in der Pranke haltend, nebst einer
angemessenen, in ihrer hohen
Einfachheit Alles bezeichnenden
Umschrift. *) Für die
Mitverbundenen wurde dieselbe
Gedächtnifsmünze in Silber ausgeprägt
. Der für den verehrten
Greis selbst geprägte goldene
Ehrenpfennig wird stets einzig
bleiben.
[WielandnsUxw^in das Septemberstück
„des Teutschen
Merkurs vom J. 1786S*
198 ff., und* in einige folgende
Stücke, eine Abh. mit
der Uberschrift: „Friedrick
der Grofset, Versuchu. Probe
eines histor. Gemäldes;u
auf,, worin der ungenannte
Verf., S. 232-234, das Werk
des damaligen preufsischen
Kronprin»en;^.Anti-Machia-
vel, ou Examen du Prince de
Machiavelj avec des notes.
Mstor. et polit," (1740), er-
wähnte und von demselben
urtheirte:
„Der Antimachiavei wird immer
ein. schönes Denkmal von
dem Verstände, den Kenntnis^
sen, der Menschenliebe und dem ■
edlen Herzen eines Fürsten bleiben
,, der hier in frühem Jahren
[*> Die Angabe derselben fehli;.]
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