Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 598
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0622
5Ö8 WIELAND.

WIELAND

gleichsam den Weg angab, den
er, als Vater seines Volks, als
Monarch im Verhältnifs gegen
aridere u. als Krieger, in spätem
Jahren zu betreten Willens war/'

m Nun fuhr er, mit folgencl em

Übergange, bis S. 237 fort:

„Diese Achtung für die
Menschheit, deren Rechte der
Prinz mit soviel Wärme ver-
theidigte, ward um diese Zeit
durch den Umstand, dafs er in
denFMrerorden trat, noch mehr
bestätigt. Dieser Orden, dessen
stärkste Grundpfeiler die sechs
Haupt£ugenden sind, deren der
Mensch fähig ist; 6xq Redlichkeit
, Brudertreue, Wohlthätigkeit,
Wahrheit eifer 9 Uneigennützig -
heit u. Verschwiegenheit[welche
er] „als Haupteigenschaften
von seinen Gliedern verlangt,

— der unbekannt soviel Gutes
in der Welt gewirkt hat und da,
wo er nicht durch den Arm eines
Herrschers an's Licht gezogen
wird, immer noch wirkt,

— der, wo er verfolgt wird,
die tiefsten Wurzeln treibt, wo
er geduldet wird, gedeihet, wo
er aber öffentlich erlaubt und
geschützt wird*, seine frischesten
Blätter fallen läfst, — der,
wenn er auch nicht so alt seyn
sollte, als seine eifrigen Genealogen
meinen, dennoch an Würde
, Ernst und Wolüthätigkeit
keinem andern Institute von der
Art nachstehen darf, — der den
Armen und den Reichen, den
Unterthanen und den Fürsten,
zu einerlei Zwecke vereinigt u.,
um diesen desto gewisser zu erreichen
, sie Alle gleich macht,

— der, ohne dafs die Welt es
weifs, ohne dafs selbst Viele
seiner Glieder es bemerkt haben,
der vollkommenste Freistaat ist,
den der menschl. Verstand stiften
konnte, und dessen innere
Verfatsungso ausschliefsend auf

Menschen Werth gebaut, so eng
mit M en 8 chenlieb e ver s ch wi s t er t
u. so sichtbar auf Menschenglück
berechnet ist,dafs ein angehender
Regent sie nicht anders, als mit
dem wohlthätigstenEinflusse auf
das Wohl der ihm Unterworfenen
oder, menschlicher gesagt, Derer
, die sich seiner Führung
anvertrauen, kennen gelernt und
studirt haben kann, — dieser
Orden nahm den Kronprinzen
' in seinem lösten Jahre in seinen
Schoofs auf.*'

,,Zu jener Zeit ward dieMau-
xerei von allen frommen Christen
mit der Pest, die im Fin-
stern schleicht, verglichen. Die
Maurer galten für Vorläufer des
Antichrists ; u. man warnte die
Welt vor ihren Fallstricken so
sehr, als man sie jetzt vor den
Cabalen der aufgehobenen, aber
nicht ausgerotteten, Jesuiten,
vielleicht ein wenig zu ängstlich
, zu warnen beschäftigt ist.
FMxei und Atheismus waren damals
dem grofsen Haufen gleichbedeutende
Wörter; und defs-
halb zog sie die Geistlichkeit
vor ihr Tribunal. Man weifs
schon, dafs diese immer bereit
ist, Wasser zuzutragen, wo kein
Feuer ist, und über Sachen am
Dreistesten zu entscheiden, von
denen sie am Wenigsten weifs.
IhreVorstellungen gingen durch
die tausend Canäle, die sie sich
zu den Herzen des Volks eröffnet
hat, an letzteres über; und
wo nun Viehseuchen, ansteckende
Krankheiten , Mi fs wachs ,
Feuers- u. Wassersgefahren sich
einfanden, da waren die FMrer
die Ersten, durch deren lose
Künste diese Würgegeis ter des
menschlichen Geschlechts waren
herbeigezaubert worden." —
Friedrich Wilhelm" [des Prinzen
Vater] „hatte ebendiese Vorstellung
, und vielleicht in keinem
subtilem Grade, von der Mrei.


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