Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 617
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Freimaurer-Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0641
WOHLTHÄTIGKEIT,

617

selten Ausgabe von 1738
übereinstimmt. ,—

„Nach der ursprüngl. Einrichtung
der Natur sind dieMen-
sclien so gestaltet, dafs Einer
des Andern Beistand zu seiner,
gegenseitigen Unterstützung u.
Erhaltung nothwendig erheischt
. Die ihnen eingepflanzte
Gemütiisneigung macht sie
geschickt , in Gesellschaften zu
leben, und verschiedene Vereine
untereinander zu bilden,
um sich gegenseitig Kunstfertigkeiten
, Arbeiten u. Gewerbe
mit besserm Erfolge mitzuthei-
len und sie weiter zu verbreiten
. Liebinnige Gesinnung (cha~
rify) u. wechselseitige Freundschaft
sind das gemeinschaftliche
Band. Einzig in dieser Hinsicht
steht das menschliche Geschlecht
in gleicher Höhe (upon
a leuel)^ indem AUe gleiche Bedürfnisse
u. Wünsche haben u.
Einer des Andern Beistand in
gleicher Mafse bedarf. Yermöe:e
dieses gemeinsamen Kitts ist ein
Jeder verpflichtet f sich selbst
als ein Glied dieser allumfassenden
Gemeine anzusehen ,. insbesondre
aber der Reiche ü.Grofse;
denn, die wahrhaft edle Ge-
müthsneigung erscheint nie in
glänzenderm Lichte , als wenn
sie in der Ausführung löblicher
Absichten (purposes) der geselligen
Liebe, des Erbarmens ge-
en Nothleidende (charzty) und
er wohlwollenden Gesinnung
(benevolence) begriffen ist. Beseelt
von diesen grofsen u. vortrefflichen
Grundsätzen, be-
schlofs die Grofsloge, über die
Mügsfe und erfolgreichste Art zu
berathschlagen, wie das bei ihr
einkommende Allmosen einzig
zur Unterstützung solcher rechtschaffener
(true) Brüder, die in
Armuth u. Abfall der Nahrung
gerathen, zu verwenden sey **

u. s. w. — Vgl, den obigen Art. 3
Almosenpfleger 1

In der Anmerkung, deren
Anfang oben im Art.: Aufnahme
, ausgezogen worden
ist, und die in Andersen*}s
Ausgabe von 1738 ebenfalls
steht, wird in den Mahnungen
zur Vorsicht bei der Aufnahme
zum FMrer, die noch
jetzt treffend sind, so fortgefahren
. —

„Liebinnige Gesinnung (cha-
rity) ist ein vorwaltender Zug
in der masonischenDenkweise.
Wir halten uns für verpflichtet,
einem hülfbedürftigen Bruder
nach unseren äufsersten Kräften
beizustehen: allein, diese, Menschenpflicht
erstreckt sich ge-
wifs nicht soweit, dafs wir
Menschen unter uns aufnehmen
sollen, deren Unklugheit und
unsichre äufsere Lage offenbar
dahin führen, dafs sie zu Gegenständen
der Allmosenspende
(charity) } herabsinken. Nichts
ist gewöhnlicher* als dafs leichtsinnige
jungeLeute, die soeben
in die grofse Welt getreten sind,*,
sich unsrer Gesellschaft lediglich
in der verkehrten Absicht,
ihre äufseren Verbindungen zu«
erweitern, anschliefsen. Diese
Menschen verschwenden ihre
Zeit, ihr Geld und ihre Thä-
tigkeit, indem sie aus einerLo-

fe in die andre laufen u. mehr
estrebt sind, sich darin durch
den zweideutigen Ruf eines lustigen
Gesellschafters, als durch
den bescheidenem eines ohne
Wanken redlichen (steady good)
Masons, auszuzeichnen; u. am
Ende schliefsen sie ihre maso-
nische Laufbahn damit, dafs sie
die Tafel in dem Zimmei des
Ausschusses mit Bittschriften
um Spenden beladen. Die Menge


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0641