Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 672
(PDF, 183 MB)
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672 ZINNEND ORF.

ZINNENDORF.

„Die schlesischen Logen, an
deren Spitze, als Provinzial-
grofsmeister, der Ii och w. Br.
Fürst von Hohenlohe stand, zum

fröfsten Theile aufgeregt durch
ie Lebendigkeit eines Bruders,
der nach seinen Ansichten sich
das Ziel des Ordens bildete und,
dafser dieses in demselben nicht
fand, dem Bunde zum Vorwurf
machte, reichten sehr bald der
Mutter sühnend die Hand, die
gern geliebte und theure Brüder
auf den Weg des Rechts und der
Ordnung zurück}» ehren sah. Der
Br. von Qeitsau hatte das Verdienst
dieser Ausgleichung; so*
wie der verstorb. Br. Ernst Gott'
fried Berger " [Gener&lfiscal des
Herzogthums Schlesien und der
Grafschaft Glatz , und Director
des Criminalcollegii zu Breslau
,] „durch sein besonnenes,
nachsichtiges und standhaftes
Betragen das Vertrauen und die
Achtung der Landesloge in einem
ausgezeichneten Grade erwarb
. Auch hatten unsere verewigten
Meister die Freude, dafs
gerade der Bruder, der am Innigsten
den Anordnungen der
L. L. entgegen gestrebt hatte,
Br, von Wittenburg, der lebhafteste
Vertheidiger der Ordnung
— der treueste Anhänger der-
. selben ward. — So glich sich
Alles aus .t was der üble Wille
Anderer Übles bereitet hatte.
Die Sonne der Wahrheit dringt
durch alle Nebel des Wahns.
Nur Eins gelang." — Man traf
dei ehrw. Meisters Persönlichkeit
schmerzlich, indem man
ihm seine bürgerliche Laufbahn
Verbitterte und bald nach dem
baierischen Erb folgekriege ihn
zu dem Entschlua sehrachte, derselben
zu entsagen.4'

Zu Anfange des J. 1779
verliefs er den Staatsdienst, nicht
ohne ehrenvolle Zeugnisse seiner
Vorgesetzten, nicht ohne

Beweise der Gnade seines Königs
. Frei von allen störenden
Verhältnissen, von dieser Seite
nicht mehr verwundbar, lebte
er lediglich der Wirksamkeit in
unsrem Bunde. Er benutzte
seine Müsse sofort zu einer Reise
nach Schweden. Rastlos und
mit unermüdeter Anstrengung:
führte er dann, vom 24« Juni
i7go an, den Hammer der Gr.
L. L. In der Mitte treuer
Freunde, eines Castillon, JRü-
dinger * * [Andreas Christoph von\
— war Grofsredner] „Geüsaiiy
Cramer, Palmiet Boaton, Käthe,
Müller leitete er die Angelegenheiten
der Brüderschaft und
suchte, das Reich der Wahrheit
zu verbreiten, an deren
Altar' ihn jeder Arbeittag fand.
Gekleidet und ungekleidet war
er bereit zum Dienste seiner
Brüder; und selbst der Todesengel
fand ihn bei der Arbeit,
um ihn zu rufen aus der Loge
des Kampfes und der Arbeit zu
den Wohnungen des Friedens,
der Liebe und seliger Freude.
Am 6. Juni 1782, als er Hochmittag
verkündigt hatte durch
den dreifachen Hammerschlag,
da rief ihn der Herr, unser
Meister, aus der Mitte seiner
Brüder in seine Werkstätte, —
da legte er nieder das Zeichen
sein er-irdischen Meisterschaft,
das Symbol seines höhern Berufs
, — da entkleidete er sich
von dem Gewände des Staubes
und folgte dem Paniere seines
Meisters, das ihn hinüber winkte
zu der Höhe in Osten, dort*
hin, wo die Macht und die
Herrlichkeit regiert in Ewigkeit
. Der Hammer der Arbeit
ward ihm ein leuchtendes Zeichen
des Kreuzes, des Unterpfandes
der Versöhnung und
Gnade, durch dessen Kraft er
längst seine Vereinigung mit
dem ewigen Gott geahnet hatte.'*


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