Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 712
(PDF, 183 MB)
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712

ZWECK.

ZWECK.

Verhältnifs des Staats oder der
Politik ist Gegenstand unsrer
Thätigkeit. Nur das Rein-
menschliche in uns — dessen
höchstmögliche Veredlung und
Veruollkommnung, zur ferhal-
tung und Bewahrung der sittlichen
Freiheit u. Wurde, ohne
welche der höhere Zweck des
menschl. Daseyns nicht denkbar
ist, — nur Das ist das Ziel
unsre,s Strebens, —ist der Zweck
uusres Bundes."

23) Die in den „Analeo
ten der Freymaurer-Loge
Amalia zu Weimar" (1810;
gr. 8.),, S. 1-16, abgedruckte
Rede des Brs Heinhold (s.
obenB. 2* S.515, Z.21ff.!)
enthält unter andern S.8 f.
Nachstehendes, —

,,Die demFMrer eigentümlichen
Kenntnisse können weder
über den Inhalt der Überzeugung
, durch welche das Wesen
der Menschheit, — die Verwandtschaft
mit der Gottheit, —
sich an Denen, die für dasselbe
reif geworden und dadurch zum
wahren Menschenleben erwacht
sind, offenbart, hinausgehen,
noch hinter denselben zurückbleiben
; u. sie können weder in
einer Ansicht des Christentums
bestehen, welche der wahren
Philosophie —, noch in einem
angeblich philosophischen Wissen
r das dem wahren Christen-
flpume widerspricht. Für den
Fanatismus des Aberglaubens
ist die Freimaurerei eine geheime
Pfhnzschule der* Kunst,
das Unbegäceifliehe zu begreifen
, das- Unsichtbare zu sehen,
und das Unmögliche wirklich
4.U maclien. Für (Jen Fanatismus
des Uuglaubejis ist eine
geheime Pflanzschnle derjenigen
Aufklärung, welche den
GLtitben tles Gewissens mit dem

Aberglauben verwechselt und
verwirft. Für den Indifferentismus
, welchem Glaube, Aberglaube
und Unglaube für Einerlei
gilt, ist sie Nichts weiter,,
als eine Club - Gesellschaft, die
sich von den übrigen durch
ihr geheimnifs volles Ansehen,
durch Almosengeben und durch
die ausgebreiteten Bekanntschaften
, die sie veranlafst, auszeichnet
. Aber für den gesunden
Verstand des gewissenhaften
Mannes kann sie nichts Geringeres
und nichts Höheres s,eyn,
als tsine Anstalt zur Mnveckung^
Belebung und Fortpflanzung des
Glaubens* der vom Wesen der
Menschheit ausgeht und auf dasselbe
zurückfuhrt

..Tn dieser allein und wahrhaft
ehrwürdigen Eigenschaft
unterscheidet die Freimaurerei
das besagte Wesen absichtlich
und ausdrücklich von allen den
Zufälligkeiten, durch welche
dasselbe im gemeinen Leben unkenntlich
und unwirksam wird.
Ihre Mysterien bestehen lediglich
in der äufseren Darstellung
der Erhabenheit des "Berufes,
vor Allem nach Wahrheit und
Recht zu streben, folglich ein
wahrer Mensch zu -u/erden\ über
alle besonderen Berufsarten,
welche nur unter Jenem, und
durch Jenen allein, probehal-
tige Schätzbarkeit, innern Werth
und wahre Würde annehmen
und behaupten können. Der
Tempel, den sie-baut, bewohnt
und bewahrt, ist der Anerkennung
, dem Genüsse und dem
Bekenntnisse derjenigen brüderlichen
Gleichheit geheiligt, welche
unter allen wahren Menschen
durch ihren gemeinschaftlichen
Beruf stattfindet, und
welche nur in dem Auge der
gemeinen und vornehmen Gemeinheit
, oder, Was dasselbe
heifst, im Urtheile der Welt,


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