Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 747
(PDF, 183 MB)
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Verbesserungen itnd Zusätze.

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»»Als jener grofse Geist'* ICopernicus]" „ dem Nebel der Sag©
zerrifs und laut verkündete, dafs die Erde sich' umdrehe, hätte,
er, die Unreife der Zeit erwägend, seine Lehre unter der Hülle
des Mysteriums verbreiten können. ,Etwas Ungeahnetes war entdeckt
— eine Thatsache erwiesen , welche nicht allein die Erde
in Umschwung setzte, sondern die Geister der Menschen in neue
Bewegung brachte. Wären aber» dem in tiefer Forschung Versunkenen
vor die Phantasie Dämonen getreten, die, als Riesengestalten
, die Pole gefafst hielten und den Wohnort der Menschen
beständig umwälzten5 oder ef* hätte die Erde als eine Drehmaschine
für geistesverwirrte Engel angesehen: dann wäre seine
Lehre mystisch; unä die Wahrheit, welche ihr zum Grunde
lag, hätte umso eher dem verderblichsten Truge entgegengeführt,

S. g f, „Gefährlicher noch, und wahrhaft verführerisch ist
die Mvstik, wenn sie auf dem Wege der anfangs vernünftigen
Reflexion nur allmählich von der rechten-Bahn abweicht, —
wenn der Geführte nicht weifs, wie er in das Labyrinth gekom-
men, und keinen Faden zum Auswege hat. So liegt nahe dem
Menschen die Frage: ,, „Wo war diese thätige Seele, ehe sie in
den Körper gekleidet worden ? DeT Vernünftige fügt sich
in den, Willen des Schöpfers, der .uns dieses Naturmysterium
nicht offenbart hat? der Gnostiker aber schliefst: „ da sie im-
sterblich ist; so mufs sie gewesen seyri.«*<<s— .Nock ist er nicht
auf dem Wege der Mystik; aber auf Einmal nimmt seine schaffende
Phantasie, sich ihrem Spiele hingebend, einen Aufschwung,
Erst vermuthet — dann glaubt und endlich predigt er, sie habe
einem reinen Geiste angehört,, der zur Strafe in dieses Fleisch gebannt
seyt Sein ganzes Streben geht nun dahin, das arme Fleisch
zu quälen; und je mehr sein Körper an Stärke verliert, desto
mehr gewinnt die schwärmende Phantasie an Kraft. Die wunderbare
Übereinstimmung, welche wir in den verschiedensten,
sich gegenseitig unbekannten, Mystikern finden, liegt in der
gleichartigen Reflexion, welche ursprünglich die Phantasie geweckt
hatr .und die Verschiedenheit in dem $tandpuncte ihres
Wissens und Wirkens.'*

„Das falsche Deuten symbolischer Schriften — das Herum-,

aber immer noch nicht so sehr auf den Weg der Mystik, als
jene wunderbaren unerklärten Erscheinungen am Menschen
selbst, — als jene Zustände, welche sich nicht wegläugnen lassen
, wo der Geist, aus dem Kerker des irdischen Lebens auf
Momente befreit zu seyn, scheint, — bei den Orakeln, Visio-
nairen und Schlafwachenden. Hier sind Mvsterien, an welchen
wir auf dem Wege zum Lichte nicht vorbeigehen mögen, ohne
uns jedoch durch dieselbe auf die Irrbahn der Mystik leiten zu
lassen.*'

*

S. g L „Einem berühmten Führer der Mystiker, einem
wahrhaft ausgezeichneten denkenden Manne, Swedenborg," [s.
.diesen ArtJ] „drängte seine genaue Kenntnifs der Sterne die Idee
auf, dafs diese Weltkörper bewohnt seyen. Nun kam die Herrschaft
der Phantasie über ihn; und die Geister jener Stemenbe-

schweben im Dunste irriger plül


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