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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kiepert1891/0097
Station Kirchzarten) und nach Todtnau. — Von Todtnau führt die schöne Fahrstrasse
thalab in V2 Stunde nach Schlechtenau, welchem wenige Minuten später
Gschwänd folgt. Hier mündet das enge romantische Prägthal in das Wiesenthal.
Weiter wandernd erreichen wir, die Wiese überschreitend, das stattliche Dorf Utzenfeld
mit seinen malerischen Schwarzwaldhäusem. Hier steigt die schöne Münsterthalstrasse
zum Wiedener Eck empor und stellt die Verbindung mit Staufen-Krotzingen (Bahnstation)
her. Wir folgen dem Lauf der Wiese und erreichen bei Schönenbuchen eine Kapelle, in
welcher ein Bild die Schlacht von Schönenbuchen darstellt. Die darauf bezügliche Sage
erzählt, dass den Bauern, als sie von den Armagnaken (armen Gecken) angegriffen
wurden, ein Engel in Schwarzwaldtracht zu Hilfe geeilt sei und Fussangeln unter
die Pferde der Feinde geschleudert habe. In Folge dessen sei in den Scharen der
Landsknechte Verwirrung ausgebrochen, und ergrimmt hätten sie sich gegenseitig
erschlagen. Ihr Blut habe die Wiese bis zum Rheine hin gerötet. In der Kapelle,
einige Stufen abwärts, tritt ein Felsstück zu Tage, auf welchem der Apostel Paulus
gekniet haben soll. Die hierher Wallfahrenden beugen ihr Knie in dieselbe Vertiefung
. Hebel lässt die Wiese auch hier ihr Gebet verrichten:

„Rötet iez, ihr Lüt, wo üser Töchterli hi goht!
Hender g'meint an Tanz und zue de lustige Bube?
Z'Uzefeld vorbei gohts mit biwegliche Schritte
Zue de schöne Buechen, und hört e heiligt Mess a.
Guet erzogen isch's, und anders cha me nit sage.
No der heilige Mess se seit's: „Jez willi mi schicke,
Ass i witers chumm." — Jez simmer scho vornen an Schönau."

Von Schönenbuch ist das freundliche Amtsstädtchen Schönau in wenigen Minuten
erreicht.

Schönau.

Wer von Todtnau die Eisenbahn bis Schönau benützt, kann während der halbstündigen
Fahrt die Plattform der Wagen betreten und so die Aussicht in das schöne
Wiesenthal voll gemessen. Schönau trägt seinen Namen im Gegensatz zu der
wilden und felsigen Umgebung, in welcher Todtnau und Schlechtenau liegt, als die
Schöne-Aue. Denn hier verbreitert sich das Wiesenthal zu einem vor Winden
geschützten, freundlichen, anmutigen Kessel. Unter den vielen Sommergästen, welche
das freundliche Städtchen Jahr für Jahr zu längerem Aufenthalt wählen, befinden
sich gewöhnlich eine grössere Zahl von Malern, die in der abwechselungsreichen,
landschaftlich bevorzugten Gegend einer guten Ausbeute sicher sein können. In
nächster Nähe sowohl, wie auf weitere Entfernungen hin bietet sich eine grosse
Reihe sehr lohnender Ausflüge. Der Aufstieg zum Belchen, an dessen Fuss Schönau
sich schmiegt, ist auf verschiedenen Wegen von hier aus der nächste und bequemste

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