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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/lewis1861/0075
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Hier, meine Brüder, hier könnte ich Anlass nehmen, das
Gemälde ganz auszumalen, wovon ich erst den Umriss gezeichnet
habe.

Aber ich unterlasse es, um nicht die biedere Sprache
der Maurer durch Lobsprüche zu entweihen, um nicht zu viel
oder zu wenig zu sagen, und, um aufrichtig zu reden, keine
Geschäfte zu unternehmen, die meine Kräfte übersteigen. Ich
kann auch nichts mehr vorbringen, als was ein jeder selbst
im Innersten fühlet, und wofür er schon so oft dem höchsten
Baumeister gedankt hat.

Doch einen Theil aus der glorreichen Lebensgeschichte
unsers Kaisers kann ich nicht unberührt lassen. Er liegt uns
zu nahe am Herzen, und unser Wohlstand ist zu sehr damit
verbunden, als dass ich ihn vor meinen Brüdern verschweigen
sollte.

Joseph, der Erstgeborne unsers mit brüderlichen Banden
verbundenen Kaisers Francisci des Ersten, ist der Sohn eines
Maurers, und wenn Er gleich nicht selbst unser Bruder ist, so
behandelt Er uns doch mit väterlicher Güte und Liebe, und
hat uns mit dem ihm eigenen Geiste der Duldung angesehen.
Er will unsere Arbeiten nicht hindern, und seine Neubegierde
wird uns eben so wenig beunruhigen, als wir vor seiner Bangigkeit
uns zu fürchten haben.

Er will, dass alle seine Unterthanen gut und rechtschaffen
sein sollen, und Er erwartet diese Tugenden um so gewisser
von uns, weil wir uns die strengste Ausübung der reinsten
Sittenlehre, die eigentlich das Wohl der Staaten ausmacht,
zur vornehmsten Pflicht gemacht haben.

Wohl uns, wenn wir diesen Regeln folgen, weil hiervon
unser Schutz, unsere Erhaltung und unsere Freiheit lediglich
abhängt! Wohl uns, wenn wir uns vor andern durch
Gerechtigkeit, Wohlthätigkeit und Gottesfurcht auszeichnen,
wenn wir in dem Lande, worin wir leben, wo wir Nachsicht


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